Archive Monthly Archives: Februar 2021

Riester Rente Sinnvoll? Lohnt sich die staatlich geförderte Altersvorsorge?

Ist die Riester Rente sinnvoll für Dich? In Deutschland sind etwa 100 Milliarden Euro in Lebensversicherungen angelegt, wie zum Beispiel der Riester-Rente. Doch immer mehr Versicherer können die einst versprochenen Garantien nicht mehr auszahlen. Einige Kunden bekommen am Ende nicht einmal die Summe, die sie eingezahlt haben. Woran das liegt, erfährst Du in diesem Text. 

Was ist eine Lebensversicherung?

Eine Lebensversicherung sichert Risikofälle wie Tod oder Invalidität ab. Rentenversicherungen gehören auch zu den Lebensversicherungen. Die Versicherungsleistung wird im Vertrag festgelegt und im Falle der Rentenversicherung meist monatlich ausgezahlt. 

Die erste Lebensversicherung in Deutschland wurde 1827 von der Gothaer Lebensversicherungsbank angeboten. Es gibt verschiedene Kriterien nach denen man die einzelnen Versicherungen unterscheiden kann. Grundsätzlich wird entweder der Todes- oder Erlebensfall versichert. Also ob die Auszahlung im Falle des Todes an Verwandte gezahlt wird oder aber der Versicherte sie zum Zeitpunkt des „Erlebens“ selbst erhält. Es gibt auch Mischformen, die beide Fälle absichern. Außerdem unterscheidet man nach Art der Beitragszahlungen, der Versicherungsleistung, nach Versicherungsfall oder Kapitalbildung. 

Die Kapitalbildung unterscheidet sich zum einen in die Risiko-Versicherung und in die kapitalbildende Versicherung. Bei der Risiko-Versicherung wird kein oder nur vorübergehend Kapital gebildet. Die vertraglich vereinbarte Versicherungssumme wird nur im Versicherungsfall, zum Beispiel einer Berufsunfähigkeit, ausgezahlt. Tritt der Versicherungsfall nicht ein, wird auch nichts ausgezahlt, weshalb die Beiträge verhältnismäßig gering sind. 

Bei der kapitalbildenden Versicherung wird ein Teil der Beiträge zur Kapitalbildung verwendet und später sicher wieder ausgezahlt. Die Rentenversicherung zählt zum Beispiel zu den kapitalbildenden Versicherungen, da die Auszahlung der Rente sehr wahrscheinlich ist und deshalb besonders viel Kapital gebildet werden muss. 

Was ist die Riester-Rente?

Die Riester-Rente wurde 2002 eingeführt und ist nach Walter Riester benannt, der von 1998 bis 2002 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung war. Er wollte damit die freiwillige Altersvorsorge durch eine Altersvorsorgezulage fördern. Die Riester-Rente ist eine privat finanzierte Rente, die aber durch staatliche Zuschüsse gefördert wird. Die stetig sinkenden Auszahlungen der gesetzlichen Rente sollen durch die privaten Einzahlungen inklusive der staatlichen Zulagen aufgestockt werden. 

Zulageberechtigte Personen sind zum Beispiel alle rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer und Selbstständige, ALG-II-Empfänger und Wehr- und Zivildienstleistende.

Der Staat unterstützt die Riester-Sparer mit Zulagen und Steuervorteilen. Es gibt die Grundzulage, die jeder Versicherte jährlich erhält, den Berufseinsteiger-Bonus und die Kinderzulage. Die Zulagen vom Staat werden aber nur dann in voller Höhe gezahlt, wenn der Versicherte einen Mindesteigenbeitrag leistet. Dieser beträgt vier Prozent des Vorjahres-Bruttoeinkommens - inklusive Zulagen - und mindestens 60 Euro pro Jahr. Der maximale Zulagenbetrag beträgt 2100 Euro pro Jahr. 

Ein Beispiel: Eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern hat ein Bruttoeinkommen von 20.000 Euro. Vier Prozent davon sind 800 Euro. Davon werden 175 Euro Grundzulage und 600 Kinderzulage abgezogen. Dann bleiben 25 Euro übrig, da der Sockelbeitrag aber 60 Euro beträgt, muss sie diese einzahlen, damit sie den vollen Zulagensatz von 775 Euro erhält. Damit liegt ihre Förderquote bei 72 Prozent. 

Kritik an der Riester-Rente

Die Riester-Rente wird schon seit langem kritisch diskutiert. Aber warum? 

Ein Grund dafür ist der hohe Bürokratieaufwand. Viele Kunden scheitern schon am Zulagenantrag oder der Verrechnung in der Steuererklärung. Das Bundesfinanzministerium bestätigt, dass 2016 nur 52,6 Prozent der Anleger den vollen Zulagensatz erhalten haben. 

Hinzu kommt noch der hohe Verwaltungsaufwand und die damit einhergehenden Kosten. Bei einigen Anbietern übersteigen die Gebühren sogar die staatlichen Zulagen. Das sind zum Beispiel Vertriebs- und Verwaltungskosten, sowie Abschlusskosten. Außerdem lohnt sich die Riester-Rente nur, wenn man fast ohne Unterbrechung 40 Jahre oder mehr arbeitet und dementsprechend einzahlt. Wer für längere Zeit beschäftigungslos ist oder generell wenig verdient, für den springt am Ende oft wenig raus. Studien haben gezeigt, dass ein Durchschnittsverdiener, der 2012 seinen Vertrag abgeschlossen hat, mindestens 90 Jahre alt werden muss, um überhaupt von den eingezahlten Beiträgen profitieren zu können. 

Ein weiterer großer Kritikpunkt, der nicht nur die Riester-Rente, sondern generell Lebensversicherungen in Form von verzinsten Sparanlagen betrifft, ist die aktuelle Zinspolitik. Durch Null- oder Negativzinsen können viele Versicherungsunternehmen ihre einst versprochenen Renditen nicht mehr garantieren.

Viele Versicherer stehen vor der Pleite

Viele Anbieter von Lebensversicherungen stehen schon lange vor finanziellen Problemen. Sie erwirtschaften zu wenig Gewinn und können so die Versicherungspolicen nicht mehr halten. Etwa 100 Milliarden Euro sind in solchen Lebensversicherungen in Deutschland angelegt. Das hat der Bund der Versicherten (BdV) überschlagen. Außerdem überprüft der Bund, welche Unternehmen besonders in Gefahr sind. 

Zu den Unternehmen, die sowohl mit Verlusten rechnen müssen, als auch finanziell angeschlagen sind, gehören unter anderem die DEVK LV a.G., die Frankfurter LV AG und die RheinLand LV AG. Doch auch zahlreiche weitere Unternehmen erwartet eine schwierige Situation. Laut dem Bund der Versicherten sind mehr als ein Viertel der 84 untersuchten Unternehmen in finanzieller Misslage.

Grund für die prekäre finanzielle Situation der Versicherer ist vor allem die Nullzinspolitik der EZB. Und diese wird sich voraussichtlich auch in den nächsten 10 Jahren nicht ändern. Die eingezahlten Beiträge der Versicherten werden so kaum bis gar nicht mehr verzinst und verlieren durch die Inflation sogar noch an Wert. Die Folgen sind zumeist Altersarmut und Obdachlosigkeit, sofern nicht anderweitig vorgesorgt wurde.

Auch die rückläufigen Abschlusszahlen von Verträgen wirken sich negativ auf die Bilanz der Versicherer aus. 

Wie sieht die Zukunft für Versicherungsunternehmen aus?

Seit 2004 gibt es „Protektor“, einen gesetzlichen Sicherungsfonds für Lebensversicherungen. Dieser springt ein, wenn ein Versicherer die Policen nicht mehr zahlen kann. Diese Hilfe kommt allerdings nur den Unternehmen zugute, die bei Protektor Mitglied sind. 

Generell muss individuell geschaut werden, ob sich der Riester-Vertrag noch lohnt oder nicht. Der Altersvorsorge-Experte Niels Nauhauser erklärt, dass ab einer Förderquote von 40 Prozent der Vertrag vorteilhaft sei. In der jährlichen Standmitteilung können die Versicherten ihre zukünftigen Prämien, Boni und Kosten ablesen. 

Neben Protektor gibt es noch andere Pläne, um die Riester-Rente transparenter und somit sicherer für die Kunden zu gestalten. Ein Fünf-Punkte-Plan zur Riester-Reform fordert standardisierte Basisprodukte und eine transparentere Förderung für Anleger. Außerdem soll das Zulageverfahren automatisiert werden und die Beitragsgarantie an den aktuellen Kapitalmarkt angeglichen werden. 

Kann ich meine Riester-Rente kündigen?

Grundsätzlich kann man den Vertrag der Riester-Rente kündigen. Allerdings muss man meistens die bis dahin in Anspruch genommenen Steuervorteile und Zulagen zurückzahlen. 

Es gibt aber noch einen anderen Weg, das eingezahlte Geld aus einer Lebensversicherung zurückzukriegen. Über eine Rückabwicklung kann man Verträge ohne Geldverlust auflösen und in einigen Fällen sogar mit mehr rauskommen als eingezahlt wurde.

Wenn Du Deine Riester-Rente auflösen und einen neuen und effektiveren Weg zur Altersvorsorge aufbauen willst, kontaktiere uns hier über unsere Webseite. 

Girokonto bei einer Umweltbank

Was ist eine Umweltbank? Ein Girokonto haben die meisten Menschen, doch die wenigsten wissen, was mit dem Geld passiert, während es auf der Bank liegt. Wir stellen Dir drei Banken vor, die es sich zum Ziel gemacht haben, mit diesem Geld grün und nachhaltig zu handeln.

Wie kann ein Girokonto grün und nachhaltig sein? 

Banken nutzen das Geld ihrer Kunden, um mit Investitionen oder Börsengeschäften Gewinne zu erwirtschaften. Die Kunden können allerdings nicht entscheiden, in was investiert wird. Welche Branchen mit ihrem Geld unterstützt werden, entscheidet jede Bank selbst.

Bei der Tomorrow Bank sowie der DKB ist gerade diese Entscheidung Teil der Ideologie. Es werden nur nachhaltige und soziale Projekte unterstützt und in grüne Firmen & Projekte investiert.

Branchen wie die Atomkraft-, Rüstungs- oder Tabakindustrie kommen nicht infrage. Ebenso wenig werden Glücksspiel, die Pornoindustrie oder spekulative Handelsgeschäfte unterstützt. 

Die erste Umweltbank - Die DKB

Die DKB wurde 1990 gegründet und verfolgt seitdem einen nachhaltigen Finanzierungsansatz. 78 Prozent ihrer Kredite tragen erheblich zu den Sustainable Development Goals (SGD) bei.

1996 finanzierte die DKB das erste Windrad und ist heute mit einem Kreditvolumen von über 10,4 Milliarden Euro einer der größten Finanzierer der Energiewende. 

2018 hat die Bank mit ihren Finanzierungen 12 Millionen Tonnen CO2 eingespart im Vergleich zum deutschen Strom-Mix.

Die DKB investiert nicht nur in Wind- und Wasserkraft und Biogasanlagen. Wichtig ist ihnen auch die soziale Infrastruktur in Deutschland. Dazu zählen Kitas, Schulen, Pflegeheime und Krankenhäuser. Der erste Nachhaltigkeitsfonds wurde 2007 kreiert. Die Kampagne #geldverbesserer wurde 2019 ins Leben gerufen, um die nachhaltige Ausrichtung der DKB an alle relevanten Zielgruppen zu kommunizieren. Langfristiges Ziel der DKB ist es, die SDGs bis 2030 umgesetzt zu haben. Diese SGDs stehen für eine nachhaltige Entwicklung und setzen sich unter anderem für die Bekämpfung von Armut und Hunger ein. Weitere Ziele sind Geschlechtergleichstellung und bezahlbare, saubere Energie. 

Wofür steht #geldverbesserer?

Die DKB investiert nur in nachhaltige und zukunftsträchtige Unternehmen und Projekte. Das Projekt #geldverbesserer gibt diesem Konzept nun einen Namen. So werden alle bestehenden und potentielle Neukunden aufmerksam gemacht und für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert.

Mit dem Geld der 4 Millionen Kunden werden nachhaltige Projekte in ganz Deutschland finanziert. Es werden 5 Millionen Haushalte mit finanzierten Erneuerbare-Energie-Anlagen versorgt und Kitas und Schulen unterstützt.  

Giro-Konten bei der DKB

Alle Kunden, die bei der DKB ein Giro-Konto haben, gehören also automatisch zu den #geldverbesserern. Alle Konten bei der DKB sind kostenlos. Die DKB-Cash-, Gemeinschafts-, Studenten-, und u18-Konten beinhalten alle eine kostenlose Visa-Karte. Versicherungspakete und weitere Kreditkarten sind dann kostenpflichtig.

Die Tomorrow Bank

Die Tomorrow Bank gibt es seit 2018 und hat über 40.000 Kunden. Der Schwerpunkt liegt klar auf Nachhaltigkeit und sozialem Engagement. Ebenso wie die DKB werden mit dem Geld der Kunden ausschließlich nachhaltige und soziale Projekte finanziert. Ziel ist es zusammen für eine bessere Zukunft zu arbeiten. Jede Entscheidung der Tomorrow Bank soll einen positiven Einfluss haben. Alles läuft papierlos online beziehungsweise über die App.  

Als zertifizierte B Corporation verpflichtet sich das Unternehmen zu höchsten sozialen und ökologischen Standards. B Corp steht für „Certified Benefit Corporations“ und garantiert, dass das Unternehmen zwar gewinnorientiert wirtschaftet, aber nicht rein auf die Profitmaximierung aus ist. Der gesellschaftliche Mehrwert und die ökologische Nachhaltigkeit stehen im Vordergrund.

Welche Projekte werden unterstützt?

Die Tomorrow Bank unterstützt zahlreiche nachhaltige Projekte. Dazu zählen der Schutz des Regenwaldes, erneuerbare Energien und sozialer Wohnraum. Auf dem impact-board der App kann man mitverfolgen, welchen Beitrag die Tomorrow Community schon geleistet hat.

Giro-Konten der Tomorrow Bank

Bei der Tomorrow Bank gibt es zwei Girokonten zur Auswahl. Zum einen das klassische „Tomorrow“ Konto. Es ist kostenlos inklusive einer Visa-Karte und einem Klimabeitrag zum Schutze des Regenwaldes. Das „Tomorrow Zero“ Konto kostet monatlich 15 Euro und beinhaltet zusätzlich zu den genannten Vorteilen noch eine Visa-Karte aus Holz.

Mit der Visa-Karte sind alle Abhebungen im Monat unbegrenzt und nicht wie bei dem Basic Konto nur auf drei beschränkt. Außerdem wird mit dem Zero Konto der CO2- Verbrauch eines Deutschen pro Jahr kompensiert, also 11,3 Tonnen.

Die Projekte des Zero Kontos

Der Monatsbetrag fördert konkret drei Projekte. Es werden Biogasanlagen in Vietnam finanziert, um die Emissionen der Energie aus Holzkohle zu verringern. Ein ganzheitliches Projekt, das nicht nur Umwelt schützt, sondern auch die gesundheitliche und soziale Situation der Menschen dort verbessert. 

In Uganda unterstützt die Tomorrow Bank das Programm „Improved Kitchen Regimes“, das den Menschen in Uganda durch Bohrlöcher zu sauberem Trinkwasser verhilft. Das bisherige Abkochen von schmutzigem Wasser über offenem Feuer verursacht CO2-Emissionen. Diese werden verringert und die Gesundheit der Menschen wird gefördert.

Das dritte Projekt unterstützt Kleinbauern in Peru, indem ihnen Landrechte vom bedrohten Regenwald gegeben werden. Dort können sie dann zum Beispiel Paranüsse anbauen. Mit Hilfe von Mikro-Krediten können sie diese dann vermarkten. Das sichert ihre Lebensgrundlage und Goldgräbern entgegen, die für ihre Zwecke große Flächen des Regenwaldes abholzen. 

Die Umweltbank

Die Umweltbank existiert seit 1997 und möchte Ökologie mit Ökonomie verbinden. Seitdem hat sie über 23.500 Umweltprojekte finanziert und konnte dadurch 2019 mehr als 360.000 Tonnen Treibhausgase einsparen. Die Umweltbank setzt sich nicht nur für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur ein, sondern hat auch die Bedürfnisse der Bevölkerung im Auge. 

Wofür steht eine Umweltbank?

Die Umweltbank vertritt die Haltung, dass sämtliche Umwelteinflüsse in Marktentscheidungen mit einfließen sollten und so das wirtschaftliche Handeln in eine grüne Richtung gelenkt werden kann.

Um die Geldanlagen vergleichbar zu machen, hat die Umweltbank eine Ratingskala entwickelt, die von ein bis fünf die Nachhaltigkeit eines Finanzproduktes bewertet. Wird ein Produkt mit fünf Blättern bewertet, ist es also besonders nachhaltig. 

Zu den wichtigsten Themen gehört der soziale Wohnungsbau, um bezahlbaren Wohnraum in Städten zu erhalten. Die Projekte zeigen, wie das möglich ist, ohne staatliche Regularien, wie den Mietendeckel zu nutzen.

Die Umweltbank möchte Deutschland nachhaltiger und ökologischer machen und hat deshalb den Umweltschutz als festes Ziel in der Unternehmenssatzung verankert. Jeder angelegte Euro bei der Umweltbank wird ausschließlich für nachhaltige und zukunftsfördernde Projekte verwendet. Zudem orientiert sich die Bank an den Nachhaltigkeitszielen der UN, den SDGs.

Die Überprüfung der Umweltleistungen und Einhaltung der Ziele erfolgt durch einen unabhängigen Umweltrat und durch EMAS (Eco-Management and Audit Scheme), ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem. 

Die Umweltbank setzt vor allem auf nachhaltige Geldanlagen Umweltprojekte. Um attraktive Zinsen für die Kunden zu garantieren, sind die meisten Geldprodukte langfristig ausgerichtet. Deshalb bietet die Umweltbank zwar kein Girokonto an, aber ein grünes Tagesgeldkonto, auf das die Kunden jederzeit Zugriff haben.

Welche Bank ist nun die Richtige?

Sowohl die DKB als auch die Tomorrow Bank sind eine gute Wahl, wenn man mit seinem Giro-Konto nicht nur Geld parken, sondern nachhaltig und sozial entscheiden will. Das Angebot der DKB ist breiter gefächert und umfasst auch private Investitionsmöglichkeiten. Die Tomorrow Bank dagegen ist als zertifizierte B Corp noch wesentlicher auf soziale und nachhaltige Themen fokussiert. Die Umweltbank bietet eine nachhaltige Ergänzung zum Girokonto in Form von Geldanlagen oder Tagesgeldkonten an. 

Wenn Du wissen möchtest, welche Bank am besten zu Dir passt und wie Du Dein Geld langfristig und nachhaltig anlegen kannst, kontaktiere uns hier auf mygreenfinance.de 

Fondsgebundene Rentenversicherung

Die Deutschen sind Weltmeister im Sparen. Doch das meiste Geld landet auf dem Sparbuch, statt in Aktien, ETFs und Co. Die Relevanz von privatem Vermögensaufbau wird angesichts der Rentenentwicklung aber immer wichtiger. Norwegen und Schweden zeigen, wie eine fondsgebundene Rentenversicherung möglich ist. 

Wie sparen die Deutschen?

Die Idee, Geld in Aktien anzulegen ist auch in Deutschland nicht neu. Ökonom Oswald von Neu-Breuning hat schon in den 50er Jahren den Besitz von Aktien bei Arbeitnehmern vorgeschlagen. Auch Ludwig Erhard erkannte die Vorteile von breit gestreutem Eigentum. Daraufhin wurde 1961 das erste Vermögensbildungsgesetz beschlossen. 

Das heutige Vermögensbildungsgesetz besagt, dass geringverdienende Arbeitnehmer vermögenswirksame Leistungen durch den Arbeitgeber geltend machen können. Dieser legt eine Arbeitnehmersparzulage in gesetzlich vorgegebener Form an. Es können so jährlich bis zu 400 Euro eingezahlt werden und das Geld darf sieben Jahre nicht angerührt werden. 

Der Staat bietet außerdem Bausparprämien, Baukindergeld und Riester-Förderung für Immobilien. Zudem erhalten Unternehmen einen geringen Freibetrag, wenn sie ihre Mitarbeiter mit Aktien am Unternehmensvermögen beteiligen. Würde man all diese Maßnahmen bündeln, könnte man mit solch einer großen Summe wesentlich effektiver einen Vermögensgrundstock bilden.

Das deutsche Sparverhalten setzt traditionell auf verzinsliche Anlageformen, wie Sparbuch, Tagesgeld und Co und das obwohl Investitionen in reale Sachwerte wie Fonds, Aktien und ETFs mehr einbringen. Vielen ist der schnelle Zugriff auf ihr Geld sehr wichtig und das in Zeiten von Null- oder sogar Negativzinsen. 

Die Sparquote in Deutschland steigt seit 2014 stetig und lag somit 2018 in privaten Haushalten bei 11 Prozent. Das gesparte Geld landet aber immer noch größtenteils auf veralteten Sparanlagen. Nur etwa 20 Prozent des Vermögens wird in Aktien und Investmentfonds angelegt. 2019 lag das gesamte Geldvermögen der deutschen Haushalte 2019 bei 6,6 Billionen Euro. 

Nach Berechnungen der Deutschen Zentralbank ist gut ein Viertel auf solchen schnell zugänglichen Sparformen deponiert. Laut Umfragen wissen etwa 74 Prozent der Befragten auch, dass diese Sparvariante nichts abwirft und dennoch schrecken viele noch vor dem Investieren in andere Anlageformen zurück.  

Im Jahr 2018 besaßen etwa 10,3 Millionen Deutsche Anteilsscheine von Unternehmen oder Aktienfonds. Das entspricht einer Quote von 16 Prozent. Im Vergleich dazu liegt sie in den USA dagegen bei über 50 Prozent. 

Anlageverhalten in den USA

In den USA liegt die Quote der privaten Anleger bei über 50 Prozent. Und das nicht erst in Zeiten modernster Technologien, sondern schon seit über 20 Jahren. Die Quote war von 2001 bis 2008 mit 62 Prozent sogar noch höher als heute. Danach sank sie durch die Rezession auf etwa 55 Prozent und liegt bis heute auf etwa gleichem Niveau. Die Tendenz am Aktienmarkt zu investieren, hängt stark vom Einkommen pro Haushalt, dem Bildungsstand, dem Alter und ethnischem Hintergrund ab.

In 2020 wurden 85 Prozent aller Investitionen von Amerikanern getätigt, die nach der Schule eine Ausbildung oder ein Studium angeschlossen haben oder ein Haushaltseinkommen von über 100.000 US-Dollar hatten. Der geringste Anteil fiel mit 22 Prozent auf Haushalte mit einem Einkommen unter 40.000 US-Dollar und 28 Prozent auf Hispanoamerikaner. 

Warum sind die Amerikaner anscheinend so viel interessierter, ihr Vermögen am Aktienmarkt anzulegen, als die Deutschen? 

Warum investieren so wenig Deutsche am Kapitalmarkt?

Ein Grund für die geringe Investitionsbereitschaft könnte mangelndes Wissen sein. Die finanzielle Bildung in Deutschland wird nicht durch den Staat gefördert, wie beispielsweise in den Niederlanden und Großbritannien. Die Haltung zu Investitionen hängt nach wie vor sehr stakt mit dem sozialen und familiären Hintergrund zusammen. 

Ein weiterer Grund sind die hohen Steuern in Deutschland. Kaum ein anderes Land führt so viele Steuern auf Arbeit ab wie Deutschland. Einzig in Belgien sind die steuerlichen Abgaben noch höher. Die durchschnittliche Belastung durch Einkommens- und Sozialsteuer liegt in Deutschland bei etwa 39 Prozent. Der OECD-Durchschnitt (Organisation for Economic Co-operation and Development) liegt bei nur 25,9 Prozent. 

Die Besteuerung von Kapitaleinkommen und Vermögen ist Deutschland allerdings geringer als in anderen Ländern.

Die Rentenversicherung in Deutschland

Jeder Arbeitnehmer ist in Deutschland gesetzlich rentenversichert. Die Rente wird in Deutschland durch ein Umlageverfahren durch die aktuellen Beitragszahler finanziert. Da es aber durch den demografischen Wandel immer mehr alte Menschen gibt als Beitragszahler, fällt auch die jährliche Rente immer geringer aus. Eine private Altersvorsorge oder ein neues Rentenkonzept wird demnach immer notwendiger. 

Ein neues Konzept könnte sich an dem Norwegischen Staatsfonds orientieren und mit den Ersparnissen der Bürger eine fondsgebundene Rentenversicherung aufbauen. Eine andere Möglichkeit könnten private Anbieter sein, die standardisierte Fondssparpläne zur Vermögensbildung und Altersvorsorge offerieren. 

Der Norwegische Ölfonds

In Norwegen wurde 1961 der Ölfonds gegründet, um auch nach dem Schwinden der Öl- und Gasquellen den Wohlfahrtsstaat zu finanzieren. Er ist der größte Staatsfonds der Welt und wird durch die staatlichen Einnahmen aus Ölgeschäften finanziert. Der Fonds investiert 70 Prozent seines Kapitals in Aktien, 25 Prozent in Staatsanleihen und 5 Prozent in Immobilien. Mit dieser Anlagestrategie gehören dem Fonds 1,4 Prozent sämtlicher auf der Welt ausgegebenen Aktien und er erzielt fast ausschließlich positive Renditen. 

Die Gewinne dienen der sozialen Vorsorge in Norwegen. Im vergangenen Jahr wurden mit dem Geld aber auch Kosten der Pandemie mitfinanziert. Außerdem soll der Fonds den Staatshaushalt in Balance halten. Der Ölfonds hat trotz Corona eine Rendite von über 10 Prozent Ende 2020 eingebracht. Das sind etwa 102 Milliarden Euro. Das liegt unter anderem auch an der schwachen Krone, denn der Fonds darf im Inland nicht investieren und hält die meisten Beteiligungen daher in Euro und Dollar.
Aktuell geht der Ölfonds immer mehr mit den Investitionen aus fossilen Energieträgern heraus und sucht immer mehr nach grünen und nachhaltigen Bereichen und Branchen.

Die Schwedenrente

In Schweden gibt es ein ähnliches Konzept zur Altersvorsorge, den AP7 Aktiefond. Der staatlich verwaltete Pensionsfonds ist einer der größten Anlagefonds Europas und verwaltete Ende August 2020 ein Vermögen von 57,8 Milliarden Euro. Das Rentensystem in Schweden finanziert sich ähnlich wie in Deutschland durch die staatliche Altersrente, die Betriebsrente vom Arbeitgeber und eine optionale private Vorsorge. 

Die Schweden zahlen 16 Prozent ihres Bruttoeinkommens in die staatliche Rente ein. Zusätzlich dazu werden weitere 5 Prozent des Einkommens in Vorsorgefonds investiert. Das können entweder private Fonds sein oder aber der staatlich geförderten AP7 Fonds. Die Entscheidung liegt bei den Arbeitnehmern. Vielen ist die aktive Entscheidung für einen privatwirtschaftlichen Fonds aber nicht wichtig. Ihr Anteil wird dann automatisch in den AP7 Fonds eingezahlt und dient so einer fondsgebundenen Rentenversicherung.

Eine Prognose für Deutschland

Die drei Beispiele zeigen, wie ein nachhaltiger Vermögensaufbau und damit eine Altersvorsorge funktionieren kann. Dafür bedarf es aber einem Umdenken zum einen der Regierung als auch der Bürger. Und wenigstens bei den Bürgern deutet sich eine positive Prognose an.

Seit Beginn 2020 interessieren sich die Deutschen plötzlich mehr für den Aktienmarkt. In der ersten Jahreshälfte wurden etwa 500.000 neue Wertpapierdepots eröffnet, vor allem in den Monaten März und April. Auffällig ist, dass das gestiegene Interesse ungefähr im gleichen Zeitraum beginnt, wie die Corona-Krise. Die Kunden möchten sich eigenständig absichern und nicht ausschließlich vom Geld des Staates abhängig sein. Hinzu kommt, dass es heute viel einfacher ist, Aktien zu kaufen oder ein Depot zu eröffnen, als noch vor wenigen Jahren. 

In Zeiten von Nullzinsen sind Aktien, Fonds und Co der einzige Weg nachhaltig und langfristig Vermögen aufzubauen und somit eine fondsgebundene Rentenversicherung zu betreiben. 

Wenn Du wissen willst, wie du erfolgreich dein Vermögen aufbauen kannst, wie in den gezeigten Beispielen, dann kontaktiere uns gerne auf mygreenfinance.de 

>