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Wasser filtern mit einer Osmoseanlage. Lohnt sich das?

„Das Wasser aus der Leitung kann man in Deutschland doch ohne Bedenken trinken! Im Ausland aber eher nicht.“ Doch ist das wirklich so? Wie rein ist unser Leitungswasser eigentlich und welche Alternativen gibt es? 

Wie wichtig ist Wasser für unser Körper?

Unser Körper besteht je nach Alter zu etwa zwei Dritteln aus Wasser. Es versorgt unsere Organe, unser Gewebe und vor allem unser Gehirn. Ohne genügend Flüssigkeit können Nährstoffe nicht zu den Zellen und Giftstoffe nicht aus dem Körper hinaus transportiert werden. Täglich verlieren wir durch Schwitzen und Ausscheidungen bis zu fünf Prozent Flüssigkeit. Diesen Verlust müssen wir durch genügend Wasserzufuhr wieder ausgleichen. Doch welches Wasser ist das richtige und wie groß sind die Qualitätsunterschiede? 


Besonders gesund ist reines und ungesättigtes Wasser, weil es die höchste Aufnahmekapazität hat. In der Natur findet man solches Wasser zum Beispiel im Hochgebirge. Es ist besonders rein, weich und mineral- und salzarm. Aus unserer Leitung (Berlin) kommt kein Hochgebirgswasser. Wie wird nun aber kontrolliert, ob wir es trotzdem trinken können?

Gesetzliche Bestimmungen für Leitungswasser

Wasser gilt in Deutschland als das best kontrollierteste Lebensmittel. Aber was bedeutet das genau? Sowohl das Leitungswasser als auch die Wasserflaschen, die man im Laden kaufen kann, unterliegen gesetzlichen Bestimmungen und Grenzwerten. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass es mehrere tausend verschiedene Stoffe gibt, die im wasser gelöst sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, das Wasser auf 200 Fremdstoffen zu prüfen. Die Trinkwasserverordnung kontrolliert dagegen nur etwa 40 Stoffe.  Liegen die Werte der getesteten Stoffe unterhalb der gesetzlich festgelegten Grenzwerte, gilt das Wasser als gut.

Medikamentenrückstände, Hormone und Drogen werden dagegen gar nicht getestet und dementsprechend auch nicht entfernt. Es ist zwar technisch möglich auch diese Stoffe herauszufiltern, der Prozess ist aber sehr teuer. Hinzu kommt, dass von dem Wasser, das die Wasserwerke aufbereiten und dann wieder in Umlauf bringen, nur etwa ein Prozent getrunken wird. Der Rest wird als Brauch- bzw. Nutzwasser u.a. zum Kochen oder Waschen genutzt.

Grenzwerte im internationalen Vergleich

Für jeden einzelnen Stoff im Wasser werden Grenzwerte festgelegt. Allerdings werden dabei Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Stoffen nicht berücksichtigt. Die Höchstwerte liegen aus Sicht von Wissenschaftlern und Medizinern für beispielsweise Nitrat und Kupfer viel zu hoch. Dass diese Grenzwerte nicht wissenschaftlich motiviert sind, erkennt man im Vergleich zwischen den Ländern. Die amerikanische Umweltschutzbehörde empfiehlt für Nitrat zum Beispiel einen Höchstwert von 10 mg. Die Schweizer dagegen akzeptieren bis zu 25 mg pro Liter und in Deutschland sind sogar 50 mg pro Liter erlaubt. Bei Kupfer ist der Unterschied noch größer. Die USA gibt dort einen Wert von 1 mg an, während er in Deutschland um 100 Prozent höher ist. 

Ein weiterer Schadstoff in unserem Wasser ist Uran. Foodwatch fordert einen einheitlichen Grenzwert von 2 µg pro Liter, sowohl für Leitungs- als auch für Mineralwasser. Das soll vor allem Säuglinge und Kleinkinder schützen, die durch Uran viel schneller und stärker geschädigt werden. Der Grenzwert für Leitungswasser liegt derzeit bei 10 µg Uran pro Liter und bei Mineralwasser wird der Urananteil nicht einmal berücksichtigt. Hier gibt es noch kein Grenzwert und es gibt auch keine Pflicht den Wert zu messen.

Diese Unterschiede zwischen Ländern zeigt, dass die Grenzwerte nicht nach wissenschaftlichen, sondern eher nach politischen Kriterien festgelegt werden. Nicht nur die Höhe der Grenzwerte ist fragwürdig. Sie sind auch keine Grenze zwischen sicher und unsicher. Ein Grenzwert ist eben nur ein Kompromiss zwischen allen Beteiligten. Am besten wäre es für uns, wenn gar keine Schadstoffe im Wasser enthalten sind. 

Können unsere Klär- und Wasserwerke alle Schadstoffe entfernen?

Die erwähnten Grenzwerte beziehen sich auf die Werte, die ein Wasserversorgungsunternehmen in der Trinkwasseraufbereitung des Wasserwerkes misst. Ändern sich die Werte auf dem Weg bis zum Wasserhahn?

Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es bei uns aus dem Hahn kommt. Auf dem Weg dahin wird es durch Rohre gepresst und kann dabei wieder Schadstoffe aufnehmen. Je nachdem wie alt, wie verkalkt und wie verschmutzt die Rohre sind, können Keime und gelöste Schwermetalle in das Wasser gelangen. Je nach Landkreis, Region und sogar je nach Haus kann sich die Wasserqualität dann unterscheiden. So können einige Rohre nach jahrzehntelanger Nutzung bspw. aussehen: 

Und durch solche Rohre wird unser Leitungswasser über mehrere Kilometer hinweg mit hohem Druck durchgepresst. Da wundert es nicht, dass die Werte, die das Wasserwerk misst, nicht unbedingt mit denen aus dem Wasserhahn übereinstimmen. Ist es also besser, sein Trinkwasser im Laden zu kaufen?

Ist Mineralwasser gesünder als Leitungswasser?

Mineralwasser darf nur aus natürlichen Quellen stammen. Außerdem dürfen ihm keine Stoffe hinzugefügt oder entfernt werden. Bei Mineral- und Tafelwasser gelten andere gesetzliche Bestimmungen, als bei Leitungswasser. Getestet werden hier sogar nur 16 statt etwa 40 Fremd- und Schadstoffe und auch die Grenzen sind teilweise höher als bei Leitungswasser. Fluorid darf zum Beispiel mit 5 mg pro Liter dreimal so hoch sein, wie im Leitungswasser. 

Ist Wasser mit Mineralien wirklich besser als ohne?

Laut WHO gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass mineralisiertes Wasser besonders positive Eigenschaften besitzt. Das heißt nicht, dass Mineralstoffe nicht wichtig für uns sind. Allerdings nimmt man über eine ausgewogene Ernährung automatisch und viel mehr Mineralstoffe auf, als durch vergleichsweise geringe Beigaben im Trinkwasser. Hinzu kommt, dass Wasser, wie schon erwähnt, eine Transport- und Entgiftungsfunktion im Körper übernimmt. Je mehr Stoffe dem Wasser schon beim Trinken beigefügt sind, desto weniger Stoffe kann es im Körper  zu den Organen transportieren und am Ende Giftstoffe abtransportieren. 

Doch ist es umweltverträglich jetzt von Leitungs- auf Flaschenwasser umzusteigen?

Die Umweltbilanz

Achtzig Prozent der verkauften Flaschen in Deutschland bestehen aus Kunststoff. Diese werden nach einmaligem Gebrauch eingeschmolzen und zu Granulat verarbeitet, aus dem neue Flaschen entstehen. Allerdings wird für neue Flaschen immer recyceltes und neues Plastik gemischt, weil das Granulat allein qualitativ zu schlecht ist. 

Mehrwegflaschen aus Glas oder Kunststoff sind da schon nachhaltiger. Glasflaschen können zwar doppelt so oft verwendet werden, wie Kunststoffflaschen, werden aber auch doppelt so heiß gereinigt und verbrauchen so mehr Energie. Die beiden nehmen sich also in ihrer Umweltbilanz nichts. Das wichtigste ist, auf Regionalität zu achten. Je kürzer die Wege sind, die die Flasche zurücklegen muss, desto besser für die Umwelt. 

Am wenigsten Energie benötigt das Wasser aus dem Hahn, bis zu 1000-mal weniger, als aus dem Laden. Der Liter aus dem Hahn kostet etwa 0,2 Cent und Mineralwasser im Durchschnitt 50 Cent pro Liter. 

Welche Möglichkeit hat man, wenn man weder Leitungs- noch Flaschenwasser trinken möchte?

Wasserfilter für gesundes und sicheres Wasser

Wasserfilter gibt es in jeder Preis- und Güteklasse. Das Angebot an Wasserfiltern ist groß und reicht von Tischkannenfiltern über Aktivkohle-Blockfilter bis zur Umkehrosmoseanlage. Wie bei allen Investitionen gilt aber: Wer am falschen Ende spart, zahlt am Ende doppelt.

Filterkannen weisen zum Beispiel eine erhöhte Bakterienbelastung im Filter auf und filtern hauptsächlich den Kalk heraus. Medikamente und andere Giftstoffe trinkt man trotzdem mit. Filtersysteme mit Aktivkohle-Blockfiltern reduzieren immerhin stark Medikamentenrückstände, Schwermetalle und Chlor. Kalk und Nitrat dagegen werden nicht herausgefiltert.

Die effektivste Lösung ist eine Umkehrosmoseanlage für Zuhause. Die halbdurchlässige Filtermembran filtert das Wasser so gut, dass sie nur die h2o-Moleküle hindurch lässt, während alle anderen ,,zu großen" Molekülen zurückgehalten und weggespült werden. Das Wasser aus dem extra installierten Wasserhahn ist so also das reinste, das man Zuhause haben kann.

Es ist eine Grundsatzfrage: Möchte man ein Wasser mit potenziellen Schadstoffen trinken oder lieber ein reines, schadstoffreies Wasser?

Ein Visuelles Beispiel

Wenn eine 4-köpfige Familie durchschnittlich 2 Liter pro Tag und pro Person benötigt, sind 8 Liter Wasser nötig.

6 Flaschen mal 1,5 Liter ergeben 9 Liter, was ungefähr dem täglichen Wasserverbrauch einer 4-köpfigen Familie entspricht. Die 12 Flaschen auf dem ersten Bild entsprechen demnach zwei Tage. Das mittlere zeigt den Verbrauch von zwei Monaten und das rechte von zwei Jahren. 

Man kann sich vorstellen, wie viel Müll das produziert und auch wie viel Geld das kostet. Wie diese Kosten in eine heimische Wasserfilteranlage investiert werden können, zeigt das folgende Beispiel.

Investment Wasserfilteranlage

Will man reines und schadstofffreies Wasser trinken, kann man Hochgebirgsquellwasser kaufen. Eine Flasche kostet etwa 1,20 € pro Liter. Trinkt man 2 Liter am Tag, macht das 876 Euro in einem und 8.760 Euro in zehn Jahren. Bei 5 Litern täglich sind es schon 21.900 Euro und bei 10 Litern 43.800 Euro in zehn Jahren.

Tabelle: Modellrechnung Wasserverbrauch und Kosten. (Ohne Inflation) 

Investment

Täglicher Wasserbedarf

Gefiltertes Wasser im Gegenwert von

Rendite

Pro Jahr

Eingespartes Geld

Glasflaschen

Wasserkisten

Ca. 4.350 € in 10 Jahren

2 L

8.760 €

7,3 %

4.410 €

7.300

1.217

5 L

21.900 €

17,5 %

17.550 €

18.250

3.042

10 L

43.800 €

26,0 %

39.450 €

36.500

6.084

Ab 11. Jahr ca. 185 € pro Jahr

2 L

876 €

374 %

691 €

730

122

5 L

2.190 €

1.084 %

2.005 €

1.825

304

10 L

4.380 €

2.268 %

4.195 €

3.650

608

Stell Dir nun vor, Du investierst in eine eigene „Hochgebirgs Quelle“ bei Dir zu Hause. Eine hochwertige Umkehrosmoseanlage bekommt man für etwa 2.500 Euro. Pro Jahr fallen etwa 185 Euro für Wartung und Pflege an. In zehn Jahren hast Du insgesamt 4.350 Euro investiert und einen Gegenwert von 8.760 – 43.800 Euro erhalten. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 7,3 Prozent bis 26,0 Prozent. Damit hat man Transportkosten und Energie für die Reinigung von ganzen 7.300 bis 36.500 Mehrwegflaschen eingespart. 

Dieses Investment kann sich sehen lassen, gesundheitlich, ökologisch und ökonomisch!

Wenn Du auch in ein Wasserfiltersystem investieren möchtest und auf die Weise dein Leben gesünder und dabei gleichzeitig die Umwelt entlasten möchtest , dann kontaktiere uns hier über unsere Webseite. 

Erhöhung der Krankenkassenbeiträge

Die Die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge hat begonnen. Der Zusatzbeitragssatz zur gesetzlichen Krankenkasse erhöht sich 2021 bundesweit für alle Versicherten. Welche Kosten das verursacht und warum die Beiträge überhaupt steigen, erklären wir hier.


Welche Aufgabe hat eine Krankenkasse überhaupt?

Die Hauptaufgabe der Krankenkassen, ist die Gesundheit ihrer Mitglieder zu erhalten oder wiederherzustellen. Außerdem gehören zu den Zielen gesundheitliche Aufklärung und der Weg zu einer gesunden Lebensführung. 

Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland wurde 1883 von Otto von Bismarck eingeführt. Deutschland ist damit das erste Land mit einer nationalen Sozialversicherung, die sich über die Jahre zu einem umfänglichen sozialen Absicherungssystem entwickelte. Heute sind etwa 88 Prozent der Bevölkerung in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. 

Seit 2009 besteht in Deutschland eine Versicherungspflicht für alle Bürger. Bis dahin gab es einzelne Berufsgruppen, die sich auch gegen eine Krankenversicherung entscheiden konnten. 

Wer kann sich gesetzlich versichern?

Arbeitnehmer, deren Bruttojahreseinkommen (Jahresarbeitsentgelt; JAEG) unter der Grenze von 64.350 Euro liegt, sind automatisch bei der gesetzlichen Krankenkasse versichert. Das nennt sich „pflichtversichert“. Liegt das Einkommen über dieser Grenze, haben Arbeitnehmer die Wahl zwischen einer privaten oder gesetzlichen Krankenkasse. Für Selbstständige gilt das Gleiche unabhängig vom JAEG. Jene Versicherungsnehmer sind dann „freiwillig“ versichert. Dieses Wort bedeutet allerdings nur, dass man die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung hat.

Denn egal ob privat oder gesetzlich, eine Krankenversicherung ist Pflicht. Zusätzlich können Mitglieder einer gesetzlichen Krankenversicherung Kinder oder Ehepartner ohne eigenes Einkommen beitragsfrei mitversichern. Kinder sind in der Regel bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres bei einem Elternteil mitversichert. Auch Arbeitssuchende und Hartz4- Empfänger sind in der Krankenkasse pflichtversichert.

Welche Leistungen bietet die gesetzliche Krankenkasse?

In der gesetzlichen Krankenversicherung sind die Leistungen für alle Mitglieder ähnlich. Jede Krankenkasse kann ihr Angebot minimal anpassen, dahinter steht aber im Wesentlichen der gleiche Leistungskatalog.

Die Leistungen unterliegen einem Wirtschaftlichkeitsgebot. Das bedeutet, sie müssen zweckmäßig sein und dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Das wäre in Schulnoten übersetzt nicht viel besser als eine 4, also ausreichend. Die Leistungen dienen der Vorbeugung, Behandlung und Vermeidung von Krankheiten. Allerdings kann der Gesetzgeber den Umfang der Leistungen jederzeit anpassen und auch streichen. Es gibt keine Garantie für die Versicherten.

Anders ist das bei der privaten Versicherung. Dort werden bei Vertragsabschluss individuelle Leistungen festgelegt. Diese Leistungen, ebenso wie das zu erwartende Krankheits-Risiko der versicherten Person, entscheiden dann über die Höhe der Beiträge. Leistungen, die einmal zugesichert wurden und die in dem Beitrag enthalten sind, können nicht nachträglich gestrichen werden (Leistungsgarantie). Außerdem haben die Versicherten das Recht auf eine Leistungsübersicht. Die können gesetzlich Versicherte nicht einsehen.

Woraus setzen sich die Beiträge zusammen? 

Der allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung beträgt 14,6 Prozent des zu versteuernden Einkommens. Für freiwillig Versicherte sind es 14 Prozent. Dazu kommt seit 2015 der Zusatzbeitrag. Dessen Höhe kann jede Krankenkasse individuell festlegen. Die Hälfte des Beitragssatzes ebenso wie des Zusatzbeitrags zahlt seit 2019 der Arbeitgeber. Zuvor mussten die Arbeitnehmer den Zusatzbeitrag in voller Höhe selbst zahlen.

Was ist der Zusatzbeitrag?

Der Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung wurde 2015 eingeführt und soll den Krankenkassen helfen, finanzielle Engpässe auszugleichen und den Wettbewerb zwischen den Kassen fördern. Anders als bei dem normalen Beitragssatz, gibt es für den Zusatzbeitrag keine Obergrenze. Je höher das Einkommen, desto höher der Zusatzbeitrag. 

Beitragsentwicklung der gesetzlichen Krankenkassen

In den vergangenen 30 Jahren sind die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung kontinuierlich angestiegen. Hauptsächlich ist die Erhöhung auf den medizinischen und technischen Fortschritt zurückzuführen. Außerdem wirkt eine regelmäßige Erhöhung als Inflationsausgleich. Im Gegensatz dazu haben sich die Leistungen über die Jahre allerdings nicht erhöht. Im Gegenteil, es entfallen viele Leistungen sogar, wie zum Beispiel finanzielle Zuschüsse zu Sehhilfen (Kontaktlinsen etc. sind auch inbegriffen) oder Vorsorgeuntersuchungen.

Warum erhöht sich der Zusatzbeitrag?

Im kommenden Jahr erhöhen sich die Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung. Das hat das Bundesgesundheitsministerium festgelegt, da eine Finanzierungslücke von 16 Milliarden Euro bei den Gesetzlichen Krankenversicherungen zu erwarten ist.

Das liegt zum großen Teil an den Zusatzausgaben durch die Corona - Pandemie. Die unerwartete Finanzierung der Corona-Tests ist unter anderem ein großer Kostenträger. Zudem konnten viele Behandlungen aufgrund der Pandemie vergangenen Jahres nicht durchgeführt werden. Diese werden nun in dieses Jahr verschoben und die zusätzlichen Kosten führen dann zusätzlich zu der Beitragserhöhung.

Diese Finanzierungslücke wird zu 5 Milliarden Euro aus Bundesmitteln und zu 8 Milliarden Euro aus Rücklagen der Krankenkassen ausgeglichen. Die restlichen 3 Milliarden Euro werden über eine Erhöhung der Zusatzbeiträge finanziert. Der Zusatzbeitrag erhöht sich somit in 2021 durchschnittlich um 0,2 Prozent auf 1,3 Prozent. Darauf einigten sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Finanzminister Olaf Scholz in einem Konzeptpapier. Durch diese Aufteilung sollen die Sozialbeiträge unter der Grenze von 40 Prozent gehalten werden.

Wer zahlt den Zusatzbeitrag?

Alles Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen müssen zusätzlich zu dem allgemeinen Beitragssatz auch den Zusatzbeitrag zahlen. Ausgenommen sind Empfänger von Arbeitslosengeld I und II und Empfänger von Sozialhilfe oder Grundsicherung. Außerdem sind Menschen mit Behinderung von der Zahlung befreit sowie Versicherte, die Mutterschafts- oder Elterngeld beziehen.

Welche Krankenkassen erhöhen die Beiträge?

Viele Krankenkassen erhöhen 2021 ihre Zusatzbeiträge. Je nach Bundesland kann das unterschiedlich hoch ausfallen. In Berlin erhöht die AOK-Nordost und die Barmer ihren Zusatzbeitrag auf 1,5 Prozent von zuvor 0,6 beziehungsweise 0,4 Prozent. Damit liegen die Beiträge inklusive Zusatzbeitrag bei jeweils 16,10 Prozent. Krankenkassen, die ihre Beiträge 2021 nicht erhöhen sind zum Beispiel die Heimat Krankenkasse (HKK) und die BKK firmus. Letztere behält den Satz von 0,44 Prozent bei und liegt so insgesamt bei 15,04 Prozent.

Wenn Du wissen willst, wie hoch der Zusatzbeitrag bei deiner Krankenkasse ansteigt, kannst Du hier nachschauen:

https://www.krankenkasseninfo.de/krankenkassen/zusatzbeitrag/?m=e&q=zusatzbeitrag%20krankenkasse&p=&p=&d=c&gclid=CjwKCAiA57D_BRAZEiwAZcfCxdD9W5XUlg3TIuAXUg01_FCxp1Pe0hgW98um5T4H--2zvQMP5VPucRoChdIQAvD_BwE

Erhöhen sich die Beiträge für private Krankenkassen auch?

Auch bei der privaten Krankenversicherung ist eine Erhöhung der Beiträge möglich. Allerdings dürfen die Beiträge per Gesetz erst angehoben werden, wenn festgelegte Schwellenwerte überschritten werden. Das hat zur Folge, dass Beitragserhöhungen seltener anfallen, aber dann erheblich höher sind. 

Wie kündige ich meine Krankenkasse?

Normalerweise muss eine Kündigung der Krankenversicherung eine Frist von zwei Monaten zum Ende des übernächsten Monats erfolgen. Allerdings gelten bei Beitragserhöhungen spezielle Regelungen. Alle Mitglieder, deren GKV den Zusatzbeitrag erhöht, haben ein Sonderkündigungsrecht. Die Kündigung muss bis spätestens Ende des Monats eingereicht werden, für den erstmalig der erhöhte Beitrag fällig wird. Informiert die Krankenkasse ihre Mitglieder zu spät oder gar nicht über eine Erhöhung, verlängern sich die Fristen entsprechend. 

Ist ein Wechsel sinnvoll?

Es ist immer ratsam, einen Überblick über die monatlichen Kosten zu haben und diese regelmäßig zu überprüfen. Das kann unnötige Zusatzkosten verhindern. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Deine Krankenversicherung richtig für Dich ist oder eine andere besser zu Dir und Deinen Finanzen passt, kontaktiere uns gerne auf mygreenfinance.de.

Der untenstehenden Grafik kann man entnehmen, dass sich die Beiträge über die letzten Jahre stetig erhöht haben. Grund dafür ist zum einen der technische und medizinische Fortschritt und zum anderen der Inflationsausgleich. Im Kontrast dazu haben sich die Leistungen nicht erhöht. Im Gegenteil, es wurden viele Leistungen gekürzt oder ganz gestrichen, wie zum Beispiel finanzielle Zuschüsse zur Brille oder Vorsorgeuntersuchungen.

Der Zusatzbeitrag, der sich nun erhöht, wurde erst 2015 eingeführt und von jeder Krankenkasse individuell festgelegt. Es lohnt sich also über einen Wechsel nachzudenken. Bis zum 31.01.2021 greift ein Sonderkündigungsrecht für alle Versicherten, bei denen sich die Beiträge erhöhen. Ein Vergleich der verschiedenen gesetzlichen Krankenversicherungen ist sinnvoll und kann unnötig hohe Beiträge verhindern.

Wenn Du Deine Krankenversicherung kostenlos prüfen lassen möchtest, dann melde Dich bei uns über MyGreenFinance.de oder Deine/n Botschafter/in. 

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