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Enteignung in Deutschland – wie sicher ist Dein Geld wirklich?

Das Ersparte auf Bankdepots und Konten ist in Deutschland nur begrenzt sicher, denn Gesetze haben die Macht, das Geld im Falle einer Insolvenz des Kreditinstitutes zu enteignen. Wie das überhaupt möglich ist und wie du dich dagegen schützen kannst, erfährst Du hier.

Was bedeutet Enteignung überhaupt?

Als Enteignung bezeichnet man die vollständige oder teilweise Entziehung des Eigentums zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Anders gesagt bedeutet das, eine Enteignung ist nur rechtsgültig, wenn sie dem Allgemeinwohl dient und die Betroffenen entschädigt werden. 

Nach dem zweiten Weltkrieg gab es auch schon einmal Enteignungen in Deutschland. Im Zuge der Bodenreform wurden alle Bürger mit mehr als 100 Hektar Land entschädigungslos enteignet. Ist das heute auch möglich?

Der Artikel 14 des Grundgesetzes schützt unser Eigentum. Aber: „Eigentum verpflichtet“. Der Staat kann also das Eigentum einschränken, wenn es keine andere Möglichkeit gibt und dem Allgemeinwohl zu Gute kommt. So können zum Beispiel Menschen ihrer Häuser enteignet werden, wenn genau dort wo sie wohnen eine Autobahn oder Bahnstrecke gebaut werden soll. Diese Enteignung ist aber nur rechtens, wenn es keine Alternativen gibt. 

Enteignete erhalten eine Entschädigung, die dem Wert der Anlage entspricht. Bei Immobilien werden allerdings Miteinnahmen und potentielle Wertsteigerungen vernachlässigt.

Doch wie sieht es mit Bankvermögen und Geldanlagen aus? 

Was passiert, wenn die Bank Wertpapiere nicht zurückzahlen kann?

Bei Eröffnung eines Bankdepots, wird der Kunde immer darauf hingewiesen, dass ihm im Falle einer Insolvenz der Bank, dem Kunden nur 90 Prozent Entschädigung zustehen. Maximal wird ein Entschädigungsbetrag von 20.000 Euro ausgezahlt, sollte die Bank die Wertpapiere nicht zurückzahlen können. Und das ist gesetzlich auch erlaubt.

Das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz (EAEG)

Dieses Gesetz existiert seit 1998 und greift zum Beispiel bei Betrugsfällen von Seiten der Bank. 

Wenn zum Beispiel die Bank den Kundenauftrag gar nicht wirklich ausführt, sondern das Geld für etwas anderes verwendet. Geht das Institut dann insolvent und kann die Wertpapiere nicht zurückzahlen, kommt das Eilagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz zum Tragen.

Es ist auch möglich, dass ein Kreditinstitut Wertpapiere von Kunden als seine eigenen verkauft. Auch hier greift im Falle einer Insolvenz das EAEG. Ein Beispiel dafür ist das Schneeballsystem Phoenix Kapitaldienst. Durch das EAEG wurden 30.000 betroffene Kunden mit 261 Millionen Euro entschädigt. 

Versicherungsaufsichtsgesetz $ 314 (VAG)

Der Artikel 314 des VAG bezieht sich auf fondsgebundene und kapitalbildende Versicherungen. Er besagt, dass im Falle einer Zahlungsunfähigkeit seitens der Versicherungsgesellschaft, ein Insolvenzverfahren zu vermeiden ist. Stattdessen kann die Aufsichtsbehörde (BaFin) die Verpflichtungen aus den Versicherungen herabsetzen oder sogar ganz streichen. Trotz der verringerten Leitung müssen die Versicherungsnehmer die monatlichen Kosten weiterhin zahlen.

Eine Billion Euro liegen in deutschen Lebensversicherungen. Lebensversicherungen haben eigentlich einen Garantiezins. Dieser wurde aber in den letzten Jahren immer weiter abgesenkt und liegt aktuell bei 0,9 Prozent. Eilagezinsen bei EZB ist sogar negativ.  

Bisher wurde dieses Gesetz noch nicht angewendet. Doch wegen der Nullzinspolitik und der zusätzlichen Belastung durch die Corona-Krise ist dieses Szenario vielleicht nicht mehr so weit weg.

Sanierungs- und Abwicklungsgesetz (SAG)

Das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz gibt es seit 2015 und regelt die Abwicklung systemrelevanter Banken und Kreditinstitute. Damit will man umgehen, dass für die Rettung Steuergelder genutzt werden, wie beispielsweise bei der Rettung der Commerzbank. Dafür wurden etwa 4,6 Milliarden Euro Steuergelder ausgegeben. 

Das Gesetzt setzt auf ein frühes Einschreiten, um eine Sanierung bzw. Abwicklung auf geordnetem Wege gewährleisten zu können. Es verlangt von den Kreditinstituten, einen Sanierungsplan zu erstellen, der im Falle einer finanziellen Schieflage die Wiederherstellung der Stabilität regelt. Es ist festgelegt, dass die Kreditinstitute eine private Verlustbeteiligung von mindestens acht Prozent der Bilanzsumme leisten müssen. 

Das SAG besagt allerdings auch, dass im Falle einer Insolvenz, die BaFin das Guthaben der Kunden für die Rettung der Bank nutzen kann. Bankkunden haften also für die Fehler der Bank. Davon betroffen sind alle Geldanlagen von Festgeld über Tagesgeld bis zu Sparverträgen.  

Es gibt eine Einlagensicherung von 100.000 Euro für die Kunden, aber alles was darüber hinaus geht, kann laut Gesetz enteignet werden. Wer also 300.000 Euro auf dem Konto hat, müsste im schlimmsten Falle 200.000 Euro abgeben. 

Die Banken sind zwar verpflichtet immer erst das Kern- und Ergänzungskapital auszuschöpfen, bevor sie das Kapital der Kunden anrühren dürfen. Dennoch ist letzteres auch schon geschehen. 

Beispiel Griechenland und Zypern

In Griechenland und Zypern sind solche Enteignungsgesetze schon zum Tragen gekommen. Griechenland ist 2001 der Eurozone beigetreten und hat sich seitdem jedes Jahr mehr verschuldet. Im Jahr 2010 kam es dann zur Krise. Um Griechenland zu helfen, hat die EU dem Land einige Schulden erlassen und ihnen finanziell unter die Arme gegriffen. Zudem musste staatlicher Besitz verkauft werden. Rund ein Viertel aller Griechen war damals beim Staat angestellt und viele dieser Bürger mussten entlassen werden. Renten, Gehälter und Arbeitslosengeld wurden gekürzt. 

Seit 2010 sind die Renten in Griechenland elfmal gekürzt worden. Der Mindestlohn wurde gesenkt, das Rentenalter erhöht, Kindergelder teilweise gestrichen und eine neue Grundbesitzsteuer eingeführt. 

2015 wurde dann der Auslandstransfer vollständig unter staatliche Aufsicht gestellt und nur in Ausnahmen freigegeben. Außerdem wurden Bargeldauszahlungen auf 60 Euro am Tag beschränkt, nachdem Banken und der Börsenhandel eine ganze Woche geschlossen blieben. Diese Regelungen trafen vor allem Selbstständige und Unternehmen.

Finanzkrise in Zypern

Die Finanzkrise in Zypern hatte noch schwerere Folgen. 2012 stufte die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit des Landes extrem hinab. Daraufhin starteten Verhandlungen. 2013 wurde ein Rettungspaket von 10 Milliarden Euro abgesegnet. Die Bedingung dafür war allerdings, dass die Bankkunden eine „Stabilitätsabgabe“ leisten müssen. Diese betrug 6,57 Prozent auf alle Einlagen bin 100.000 Euro und auf höhere sogar 9,9 Prozent. Hinzu kamen noch Steuererhöhungen. Um zu verhindern, dass alle Bürger ihr Geld abheben, wurden die Banken für eine Woche geschlossen. Einige Bürger klagten 2014 auf Schadenersatz. Die Klage wurde aber 2016 abgelehnt. 

Diese Stabilitätszwangsabgabe ist seit Zypern in einem EU-Gesetz verankert und bedroht somit auch deutsche Sparer. 

Wie kann man sich schützen?

Lebensversicherungen werden immer mehr zum Minusgeschäft, das Geld auf den Banken ist nicht mehr sicher. Die Lösung ist, seine Finanzen dem Einflussbereich der Banken zu entziehen. 

Eine gute Möglichkeit, sein Geld sicher anzulegen und nicht durch die gesetzliche Enteignung bedroht zu sein, ist der Standort Liechtenstein.

Liechtenstein ist neutrales Gebiet, gehört keinem Militärbündnis an und hat keine Allianz mit der EU. Das Vermögen der Anleger ist durch die liechtensteinische Gesetzgebung geschützt. Das Diskretionsprivileg verbietet es, den Versicherungsgesellschaften Behörden Auskünfte zu erteilen. Liechtenstein hat keine Staatsschulden und ist politisch und rechtlich stabil. Außerdem gibt es keine Staatshilfen für Banken. Anders als in Deutschland besteht in Liechtenstein also nicht die Möglichkeit durch den Staat enteignet zu werden. 

Das Versicherungsaufsichtsgesetz in Liechtenstein gilt als eines der modernsten und anlegerfreundlichsten Europas. 

Wenn Du Dein Vermögen schützen und mehr über Anlagemöglichkeiten am Standort Liechtenstein erfahren willst, dann kontaktiere uns auf hier auf mygreenfinance.de über das Chat Widget, buche Deinen kostenlosen Vorteilscheck und lade Dir unsere kostenfreie Checkliste für die Geldanlage herunter. 

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Riester Rente Sinnvoll? Lohnt sich die staatlich geförderte Altersvorsorge?

Ist die Riester Rente sinnvoll für Dich? In Deutschland sind etwa 100 Milliarden Euro in Lebensversicherungen angelegt, wie zum Beispiel der Riester-Rente. Doch immer mehr Versicherer können die einst versprochenen Garantien nicht mehr auszahlen. Einige Kunden bekommen am Ende nicht einmal die Summe, die sie eingezahlt haben. Woran das liegt, erfährst Du in diesem Text. 

Was ist eine Lebensversicherung?

Eine Lebensversicherung sichert Risikofälle wie Tod oder Invalidität ab. Rentenversicherungen gehören auch zu den Lebensversicherungen. Die Versicherungsleistung wird im Vertrag festgelegt und im Falle der Rentenversicherung meist monatlich ausgezahlt. 

Die erste Lebensversicherung in Deutschland wurde 1827 von der Gothaer Lebensversicherungsbank angeboten. Es gibt verschiedene Kriterien nach denen man die einzelnen Versicherungen unterscheiden kann. Grundsätzlich wird entweder der Todes- oder Erlebensfall versichert. Also ob die Auszahlung im Falle des Todes an Verwandte gezahlt wird oder aber der Versicherte sie zum Zeitpunkt des „Erlebens“ selbst erhält. Es gibt auch Mischformen, die beide Fälle absichern. Außerdem unterscheidet man nach Art der Beitragszahlungen, der Versicherungsleistung, nach Versicherungsfall oder Kapitalbildung. 

Die Kapitalbildung unterscheidet sich zum einen in die Risiko-Versicherung und in die kapitalbildende Versicherung. Bei der Risiko-Versicherung wird kein oder nur vorübergehend Kapital gebildet. Die vertraglich vereinbarte Versicherungssumme wird nur im Versicherungsfall, zum Beispiel einer Berufsunfähigkeit, ausgezahlt. Tritt der Versicherungsfall nicht ein, wird auch nichts ausgezahlt, weshalb die Beiträge verhältnismäßig gering sind. 

Bei der kapitalbildenden Versicherung wird ein Teil der Beiträge zur Kapitalbildung verwendet und später sicher wieder ausgezahlt. Die Rentenversicherung zählt zum Beispiel zu den kapitalbildenden Versicherungen, da die Auszahlung der Rente sehr wahrscheinlich ist und deshalb besonders viel Kapital gebildet werden muss. 

Was ist die Riester-Rente?

Die Riester-Rente wurde 2002 eingeführt und ist nach Walter Riester benannt, der von 1998 bis 2002 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung war. Er wollte damit die freiwillige Altersvorsorge durch eine Altersvorsorgezulage fördern. Die Riester-Rente ist eine privat finanzierte Rente, die aber durch staatliche Zuschüsse gefördert wird. Die stetig sinkenden Auszahlungen der gesetzlichen Rente sollen durch die privaten Einzahlungen inklusive der staatlichen Zulagen aufgestockt werden. 

Zulageberechtigte Personen sind zum Beispiel alle rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer und Selbstständige, ALG-II-Empfänger und Wehr- und Zivildienstleistende.

Der Staat unterstützt die Riester-Sparer mit Zulagen und Steuervorteilen. Es gibt die Grundzulage, die jeder Versicherte jährlich erhält, den Berufseinsteiger-Bonus und die Kinderzulage. Die Zulagen vom Staat werden aber nur dann in voller Höhe gezahlt, wenn der Versicherte einen Mindesteigenbeitrag leistet. Dieser beträgt vier Prozent des Vorjahres-Bruttoeinkommens - inklusive Zulagen - und mindestens 60 Euro pro Jahr. Der maximale Zulagenbetrag beträgt 2100 Euro pro Jahr. 

Ein Beispiel: Eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern hat ein Bruttoeinkommen von 20.000 Euro. Vier Prozent davon sind 800 Euro. Davon werden 175 Euro Grundzulage und 600 Kinderzulage abgezogen. Dann bleiben 25 Euro übrig, da der Sockelbeitrag aber 60 Euro beträgt, muss sie diese einzahlen, damit sie den vollen Zulagensatz von 775 Euro erhält. Damit liegt ihre Förderquote bei 72 Prozent. 

Kritik an der Riester-Rente

Die Riester-Rente wird schon seit langem kritisch diskutiert. Aber warum? 

Ein Grund dafür ist der hohe Bürokratieaufwand. Viele Kunden scheitern schon am Zulagenantrag oder der Verrechnung in der Steuererklärung. Das Bundesfinanzministerium bestätigt, dass 2016 nur 52,6 Prozent der Anleger den vollen Zulagensatz erhalten haben. 

Hinzu kommt noch der hohe Verwaltungsaufwand und die damit einhergehenden Kosten. Bei einigen Anbietern übersteigen die Gebühren sogar die staatlichen Zulagen. Das sind zum Beispiel Vertriebs- und Verwaltungskosten, sowie Abschlusskosten. Außerdem lohnt sich die Riester-Rente nur, wenn man fast ohne Unterbrechung 40 Jahre oder mehr arbeitet und dementsprechend einzahlt. Wer für längere Zeit beschäftigungslos ist oder generell wenig verdient, für den springt am Ende oft wenig raus. Studien haben gezeigt, dass ein Durchschnittsverdiener, der 2012 seinen Vertrag abgeschlossen hat, mindestens 90 Jahre alt werden muss, um überhaupt von den eingezahlten Beiträgen profitieren zu können. 

Ein weiterer großer Kritikpunkt, der nicht nur die Riester-Rente, sondern generell Lebensversicherungen in Form von verzinsten Sparanlagen betrifft, ist die aktuelle Zinspolitik. Durch Null- oder Negativzinsen können viele Versicherungsunternehmen ihre einst versprochenen Renditen nicht mehr garantieren.

Viele Versicherer stehen vor der Pleite

Viele Anbieter von Lebensversicherungen stehen schon lange vor finanziellen Problemen. Sie erwirtschaften zu wenig Gewinn und können so die Versicherungspolicen nicht mehr halten. Etwa 100 Milliarden Euro sind in solchen Lebensversicherungen in Deutschland angelegt. Das hat der Bund der Versicherten (BdV) überschlagen. Außerdem überprüft der Bund, welche Unternehmen besonders in Gefahr sind. 

Zu den Unternehmen, die sowohl mit Verlusten rechnen müssen, als auch finanziell angeschlagen sind, gehören unter anderem die DEVK LV a.G., die Frankfurter LV AG und die RheinLand LV AG. Doch auch zahlreiche weitere Unternehmen erwartet eine schwierige Situation. Laut dem Bund der Versicherten sind mehr als ein Viertel der 84 untersuchten Unternehmen in finanzieller Misslage.

Grund für die prekäre finanzielle Situation der Versicherer ist vor allem die Nullzinspolitik der EZB. Und diese wird sich voraussichtlich auch in den nächsten 10 Jahren nicht ändern. Die eingezahlten Beiträge der Versicherten werden so kaum bis gar nicht mehr verzinst und verlieren durch die Inflation sogar noch an Wert. Die Folgen sind zumeist Altersarmut und Obdachlosigkeit, sofern nicht anderweitig vorgesorgt wurde.

Auch die rückläufigen Abschlusszahlen von Verträgen wirken sich negativ auf die Bilanz der Versicherer aus. 

Wie sieht die Zukunft für Versicherungsunternehmen aus?

Seit 2004 gibt es „Protektor“, einen gesetzlichen Sicherungsfonds für Lebensversicherungen. Dieser springt ein, wenn ein Versicherer die Policen nicht mehr zahlen kann. Diese Hilfe kommt allerdings nur den Unternehmen zugute, die bei Protektor Mitglied sind. 

Generell muss individuell geschaut werden, ob sich der Riester-Vertrag noch lohnt oder nicht. Der Altersvorsorge-Experte Niels Nauhauser erklärt, dass ab einer Förderquote von 40 Prozent der Vertrag vorteilhaft sei. In der jährlichen Standmitteilung können die Versicherten ihre zukünftigen Prämien, Boni und Kosten ablesen. 

Neben Protektor gibt es noch andere Pläne, um die Riester-Rente transparenter und somit sicherer für die Kunden zu gestalten. Ein Fünf-Punkte-Plan zur Riester-Reform fordert standardisierte Basisprodukte und eine transparentere Förderung für Anleger. Außerdem soll das Zulageverfahren automatisiert werden und die Beitragsgarantie an den aktuellen Kapitalmarkt angeglichen werden. 

Kann ich meine Riester-Rente kündigen?

Grundsätzlich kann man den Vertrag der Riester-Rente kündigen. Allerdings muss man meistens die bis dahin in Anspruch genommenen Steuervorteile und Zulagen zurückzahlen. 

Es gibt aber noch einen anderen Weg, das eingezahlte Geld aus einer Lebensversicherung zurückzukriegen. Über eine Rückabwicklung kann man Verträge ohne Geldverlust auflösen und in einigen Fällen sogar mit mehr rauskommen als eingezahlt wurde.

Wenn Du Deine Riester-Rente auflösen und einen neuen und effektiveren Weg zur Altersvorsorge aufbauen willst, kontaktiere uns hier über unsere Webseite. 

Girokonto bei einer Umweltbank

Was ist eine Umweltbank? Ein Girokonto haben die meisten Menschen, doch die wenigsten wissen, was mit dem Geld passiert, während es auf der Bank liegt. Wir stellen Dir drei Banken vor, die es sich zum Ziel gemacht haben, mit diesem Geld grün und nachhaltig zu handeln.

Wie kann ein Girokonto grün und nachhaltig sein? 

Banken nutzen das Geld ihrer Kunden, um mit Investitionen oder Börsengeschäften Gewinne zu erwirtschaften. Die Kunden können allerdings nicht entscheiden, in was investiert wird. Welche Branchen mit ihrem Geld unterstützt werden, entscheidet jede Bank selbst.

Bei der Tomorrow Bank sowie der DKB ist gerade diese Entscheidung Teil der Ideologie. Es werden nur nachhaltige und soziale Projekte unterstützt und in grüne Firmen & Projekte investiert.

Branchen wie die Atomkraft-, Rüstungs- oder Tabakindustrie kommen nicht infrage. Ebenso wenig werden Glücksspiel, die Pornoindustrie oder spekulative Handelsgeschäfte unterstützt. 

Die erste Umweltbank - Die DKB

Die DKB wurde 1990 gegründet und verfolgt seitdem einen nachhaltigen Finanzierungsansatz. 78 Prozent ihrer Kredite tragen erheblich zu den Sustainable Development Goals (SGD) bei.

1996 finanzierte die DKB das erste Windrad und ist heute mit einem Kreditvolumen von über 10,4 Milliarden Euro einer der größten Finanzierer der Energiewende. 

2018 hat die Bank mit ihren Finanzierungen 12 Millionen Tonnen CO2 eingespart im Vergleich zum deutschen Strom-Mix.

Die DKB investiert nicht nur in Wind- und Wasserkraft und Biogasanlagen. Wichtig ist ihnen auch die soziale Infrastruktur in Deutschland. Dazu zählen Kitas, Schulen, Pflegeheime und Krankenhäuser. Der erste Nachhaltigkeitsfonds wurde 2007 kreiert. Die Kampagne #geldverbesserer wurde 2019 ins Leben gerufen, um die nachhaltige Ausrichtung der DKB an alle relevanten Zielgruppen zu kommunizieren. Langfristiges Ziel der DKB ist es, die SDGs bis 2030 umgesetzt zu haben. Diese SGDs stehen für eine nachhaltige Entwicklung und setzen sich unter anderem für die Bekämpfung von Armut und Hunger ein. Weitere Ziele sind Geschlechtergleichstellung und bezahlbare, saubere Energie. 

Wofür steht #geldverbesserer?

Die DKB investiert nur in nachhaltige und zukunftsträchtige Unternehmen und Projekte. Das Projekt #geldverbesserer gibt diesem Konzept nun einen Namen. So werden alle bestehenden und potentielle Neukunden aufmerksam gemacht und für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert.

Mit dem Geld der 4 Millionen Kunden werden nachhaltige Projekte in ganz Deutschland finanziert. Es werden 5 Millionen Haushalte mit finanzierten Erneuerbare-Energie-Anlagen versorgt und Kitas und Schulen unterstützt.  

Giro-Konten bei der DKB

Alle Kunden, die bei der DKB ein Giro-Konto haben, gehören also automatisch zu den #geldverbesserern. Alle Konten bei der DKB sind kostenlos. Die DKB-Cash-, Gemeinschafts-, Studenten-, und u18-Konten beinhalten alle eine kostenlose Visa-Karte. Versicherungspakete und weitere Kreditkarten sind dann kostenpflichtig.

Die Tomorrow Bank

Die Tomorrow Bank gibt es seit 2018 und hat über 40.000 Kunden. Der Schwerpunkt liegt klar auf Nachhaltigkeit und sozialem Engagement. Ebenso wie die DKB werden mit dem Geld der Kunden ausschließlich nachhaltige und soziale Projekte finanziert. Ziel ist es zusammen für eine bessere Zukunft zu arbeiten. Jede Entscheidung der Tomorrow Bank soll einen positiven Einfluss haben. Alles läuft papierlos online beziehungsweise über die App.  

Als zertifizierte B Corporation verpflichtet sich das Unternehmen zu höchsten sozialen und ökologischen Standards. B Corp steht für „Certified Benefit Corporations“ und garantiert, dass das Unternehmen zwar gewinnorientiert wirtschaftet, aber nicht rein auf die Profitmaximierung aus ist. Der gesellschaftliche Mehrwert und die ökologische Nachhaltigkeit stehen im Vordergrund.

Welche Projekte werden unterstützt?

Die Tomorrow Bank unterstützt zahlreiche nachhaltige Projekte. Dazu zählen der Schutz des Regenwaldes, erneuerbare Energien und sozialer Wohnraum. Auf dem impact-board der App kann man mitverfolgen, welchen Beitrag die Tomorrow Community schon geleistet hat.

Giro-Konten der Tomorrow Bank

Bei der Tomorrow Bank gibt es zwei Girokonten zur Auswahl. Zum einen das klassische „Tomorrow“ Konto. Es ist kostenlos inklusive einer Visa-Karte und einem Klimabeitrag zum Schutze des Regenwaldes. Das „Tomorrow Zero“ Konto kostet monatlich 15 Euro und beinhaltet zusätzlich zu den genannten Vorteilen noch eine Visa-Karte aus Holz.

Mit der Visa-Karte sind alle Abhebungen im Monat unbegrenzt und nicht wie bei dem Basic Konto nur auf drei beschränkt. Außerdem wird mit dem Zero Konto der CO2- Verbrauch eines Deutschen pro Jahr kompensiert, also 11,3 Tonnen.

Die Projekte des Zero Kontos

Der Monatsbetrag fördert konkret drei Projekte. Es werden Biogasanlagen in Vietnam finanziert, um die Emissionen der Energie aus Holzkohle zu verringern. Ein ganzheitliches Projekt, das nicht nur Umwelt schützt, sondern auch die gesundheitliche und soziale Situation der Menschen dort verbessert. 

In Uganda unterstützt die Tomorrow Bank das Programm „Improved Kitchen Regimes“, das den Menschen in Uganda durch Bohrlöcher zu sauberem Trinkwasser verhilft. Das bisherige Abkochen von schmutzigem Wasser über offenem Feuer verursacht CO2-Emissionen. Diese werden verringert und die Gesundheit der Menschen wird gefördert.

Das dritte Projekt unterstützt Kleinbauern in Peru, indem ihnen Landrechte vom bedrohten Regenwald gegeben werden. Dort können sie dann zum Beispiel Paranüsse anbauen. Mit Hilfe von Mikro-Krediten können sie diese dann vermarkten. Das sichert ihre Lebensgrundlage und Goldgräbern entgegen, die für ihre Zwecke große Flächen des Regenwaldes abholzen. 

Die Umweltbank

Die Umweltbank existiert seit 1997 und möchte Ökologie mit Ökonomie verbinden. Seitdem hat sie über 23.500 Umweltprojekte finanziert und konnte dadurch 2019 mehr als 360.000 Tonnen Treibhausgase einsparen. Die Umweltbank setzt sich nicht nur für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur ein, sondern hat auch die Bedürfnisse der Bevölkerung im Auge. 

Wofür steht eine Umweltbank?

Die Umweltbank vertritt die Haltung, dass sämtliche Umwelteinflüsse in Marktentscheidungen mit einfließen sollten und so das wirtschaftliche Handeln in eine grüne Richtung gelenkt werden kann.

Um die Geldanlagen vergleichbar zu machen, hat die Umweltbank eine Ratingskala entwickelt, die von ein bis fünf die Nachhaltigkeit eines Finanzproduktes bewertet. Wird ein Produkt mit fünf Blättern bewertet, ist es also besonders nachhaltig. 

Zu den wichtigsten Themen gehört der soziale Wohnungsbau, um bezahlbaren Wohnraum in Städten zu erhalten. Die Projekte zeigen, wie das möglich ist, ohne staatliche Regularien, wie den Mietendeckel zu nutzen.

Die Umweltbank möchte Deutschland nachhaltiger und ökologischer machen und hat deshalb den Umweltschutz als festes Ziel in der Unternehmenssatzung verankert. Jeder angelegte Euro bei der Umweltbank wird ausschließlich für nachhaltige und zukunftsfördernde Projekte verwendet. Zudem orientiert sich die Bank an den Nachhaltigkeitszielen der UN, den SDGs.

Die Überprüfung der Umweltleistungen und Einhaltung der Ziele erfolgt durch einen unabhängigen Umweltrat und durch EMAS (Eco-Management and Audit Scheme), ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem. 

Die Umweltbank setzt vor allem auf nachhaltige Geldanlagen Umweltprojekte. Um attraktive Zinsen für die Kunden zu garantieren, sind die meisten Geldprodukte langfristig ausgerichtet. Deshalb bietet die Umweltbank zwar kein Girokonto an, aber ein grünes Tagesgeldkonto, auf das die Kunden jederzeit Zugriff haben.

Welche Bank ist nun die Richtige?

Sowohl die DKB als auch die Tomorrow Bank sind eine gute Wahl, wenn man mit seinem Giro-Konto nicht nur Geld parken, sondern nachhaltig und sozial entscheiden will. Das Angebot der DKB ist breiter gefächert und umfasst auch private Investitionsmöglichkeiten. Die Tomorrow Bank dagegen ist als zertifizierte B Corp noch wesentlicher auf soziale und nachhaltige Themen fokussiert. Die Umweltbank bietet eine nachhaltige Ergänzung zum Girokonto in Form von Geldanlagen oder Tagesgeldkonten an. 

Wenn Du wissen möchtest, welche Bank am besten zu Dir passt und wie Du Dein Geld langfristig und nachhaltig anlegen kannst, kontaktiere uns hier auf mygreenfinance.de 

Fondsgebundene Rentenversicherung

Die Deutschen sind Weltmeister im Sparen. Doch das meiste Geld landet auf dem Sparbuch, statt in Aktien, ETFs und Co. Die Relevanz von privatem Vermögensaufbau wird angesichts der Rentenentwicklung aber immer wichtiger. Norwegen und Schweden zeigen, wie eine fondsgebundene Rentenversicherung möglich ist. 

Wie sparen die Deutschen?

Die Idee, Geld in Aktien anzulegen ist auch in Deutschland nicht neu. Ökonom Oswald von Neu-Breuning hat schon in den 50er Jahren den Besitz von Aktien bei Arbeitnehmern vorgeschlagen. Auch Ludwig Erhard erkannte die Vorteile von breit gestreutem Eigentum. Daraufhin wurde 1961 das erste Vermögensbildungsgesetz beschlossen. 

Das heutige Vermögensbildungsgesetz besagt, dass geringverdienende Arbeitnehmer vermögenswirksame Leistungen durch den Arbeitgeber geltend machen können. Dieser legt eine Arbeitnehmersparzulage in gesetzlich vorgegebener Form an. Es können so jährlich bis zu 400 Euro eingezahlt werden und das Geld darf sieben Jahre nicht angerührt werden. 

Der Staat bietet außerdem Bausparprämien, Baukindergeld und Riester-Förderung für Immobilien. Zudem erhalten Unternehmen einen geringen Freibetrag, wenn sie ihre Mitarbeiter mit Aktien am Unternehmensvermögen beteiligen. Würde man all diese Maßnahmen bündeln, könnte man mit solch einer großen Summe wesentlich effektiver einen Vermögensgrundstock bilden.

Das deutsche Sparverhalten setzt traditionell auf verzinsliche Anlageformen, wie Sparbuch, Tagesgeld und Co und das obwohl Investitionen in reale Sachwerte wie Fonds, Aktien und ETFs mehr einbringen. Vielen ist der schnelle Zugriff auf ihr Geld sehr wichtig und das in Zeiten von Null- oder sogar Negativzinsen. 

Die Sparquote in Deutschland steigt seit 2014 stetig und lag somit 2018 in privaten Haushalten bei 11 Prozent. Das gesparte Geld landet aber immer noch größtenteils auf veralteten Sparanlagen. Nur etwa 20 Prozent des Vermögens wird in Aktien und Investmentfonds angelegt. 2019 lag das gesamte Geldvermögen der deutschen Haushalte 2019 bei 6,6 Billionen Euro. 

Nach Berechnungen der Deutschen Zentralbank ist gut ein Viertel auf solchen schnell zugänglichen Sparformen deponiert. Laut Umfragen wissen etwa 74 Prozent der Befragten auch, dass diese Sparvariante nichts abwirft und dennoch schrecken viele noch vor dem Investieren in andere Anlageformen zurück.  

Im Jahr 2018 besaßen etwa 10,3 Millionen Deutsche Anteilsscheine von Unternehmen oder Aktienfonds. Das entspricht einer Quote von 16 Prozent. Im Vergleich dazu liegt sie in den USA dagegen bei über 50 Prozent. 

Anlageverhalten in den USA

In den USA liegt die Quote der privaten Anleger bei über 50 Prozent. Und das nicht erst in Zeiten modernster Technologien, sondern schon seit über 20 Jahren. Die Quote war von 2001 bis 2008 mit 62 Prozent sogar noch höher als heute. Danach sank sie durch die Rezession auf etwa 55 Prozent und liegt bis heute auf etwa gleichem Niveau. Die Tendenz am Aktienmarkt zu investieren, hängt stark vom Einkommen pro Haushalt, dem Bildungsstand, dem Alter und ethnischem Hintergrund ab.

In 2020 wurden 85 Prozent aller Investitionen von Amerikanern getätigt, die nach der Schule eine Ausbildung oder ein Studium angeschlossen haben oder ein Haushaltseinkommen von über 100.000 US-Dollar hatten. Der geringste Anteil fiel mit 22 Prozent auf Haushalte mit einem Einkommen unter 40.000 US-Dollar und 28 Prozent auf Hispanoamerikaner. 

Warum sind die Amerikaner anscheinend so viel interessierter, ihr Vermögen am Aktienmarkt anzulegen, als die Deutschen? 

Warum investieren so wenig Deutsche am Kapitalmarkt?

Ein Grund für die geringe Investitionsbereitschaft könnte mangelndes Wissen sein. Die finanzielle Bildung in Deutschland wird nicht durch den Staat gefördert, wie beispielsweise in den Niederlanden und Großbritannien. Die Haltung zu Investitionen hängt nach wie vor sehr stakt mit dem sozialen und familiären Hintergrund zusammen. 

Ein weiterer Grund sind die hohen Steuern in Deutschland. Kaum ein anderes Land führt so viele Steuern auf Arbeit ab wie Deutschland. Einzig in Belgien sind die steuerlichen Abgaben noch höher. Die durchschnittliche Belastung durch Einkommens- und Sozialsteuer liegt in Deutschland bei etwa 39 Prozent. Der OECD-Durchschnitt (Organisation for Economic Co-operation and Development) liegt bei nur 25,9 Prozent. 

Die Besteuerung von Kapitaleinkommen und Vermögen ist Deutschland allerdings geringer als in anderen Ländern.

Die Rentenversicherung in Deutschland

Jeder Arbeitnehmer ist in Deutschland gesetzlich rentenversichert. Die Rente wird in Deutschland durch ein Umlageverfahren durch die aktuellen Beitragszahler finanziert. Da es aber durch den demografischen Wandel immer mehr alte Menschen gibt als Beitragszahler, fällt auch die jährliche Rente immer geringer aus. Eine private Altersvorsorge oder ein neues Rentenkonzept wird demnach immer notwendiger. 

Ein neues Konzept könnte sich an dem Norwegischen Staatsfonds orientieren und mit den Ersparnissen der Bürger eine fondsgebundene Rentenversicherung aufbauen. Eine andere Möglichkeit könnten private Anbieter sein, die standardisierte Fondssparpläne zur Vermögensbildung und Altersvorsorge offerieren. 

Der Norwegische Ölfonds

In Norwegen wurde 1961 der Ölfonds gegründet, um auch nach dem Schwinden der Öl- und Gasquellen den Wohlfahrtsstaat zu finanzieren. Er ist der größte Staatsfonds der Welt und wird durch die staatlichen Einnahmen aus Ölgeschäften finanziert. Der Fonds investiert 70 Prozent seines Kapitals in Aktien, 25 Prozent in Staatsanleihen und 5 Prozent in Immobilien. Mit dieser Anlagestrategie gehören dem Fonds 1,4 Prozent sämtlicher auf der Welt ausgegebenen Aktien und er erzielt fast ausschließlich positive Renditen. 

Die Gewinne dienen der sozialen Vorsorge in Norwegen. Im vergangenen Jahr wurden mit dem Geld aber auch Kosten der Pandemie mitfinanziert. Außerdem soll der Fonds den Staatshaushalt in Balance halten. Der Ölfonds hat trotz Corona eine Rendite von über 10 Prozent Ende 2020 eingebracht. Das sind etwa 102 Milliarden Euro. Das liegt unter anderem auch an der schwachen Krone, denn der Fonds darf im Inland nicht investieren und hält die meisten Beteiligungen daher in Euro und Dollar.
Aktuell geht der Ölfonds immer mehr mit den Investitionen aus fossilen Energieträgern heraus und sucht immer mehr nach grünen und nachhaltigen Bereichen und Branchen.

Die Schwedenrente

In Schweden gibt es ein ähnliches Konzept zur Altersvorsorge, den AP7 Aktiefond. Der staatlich verwaltete Pensionsfonds ist einer der größten Anlagefonds Europas und verwaltete Ende August 2020 ein Vermögen von 57,8 Milliarden Euro. Das Rentensystem in Schweden finanziert sich ähnlich wie in Deutschland durch die staatliche Altersrente, die Betriebsrente vom Arbeitgeber und eine optionale private Vorsorge. 

Die Schweden zahlen 16 Prozent ihres Bruttoeinkommens in die staatliche Rente ein. Zusätzlich dazu werden weitere 5 Prozent des Einkommens in Vorsorgefonds investiert. Das können entweder private Fonds sein oder aber der staatlich geförderten AP7 Fonds. Die Entscheidung liegt bei den Arbeitnehmern. Vielen ist die aktive Entscheidung für einen privatwirtschaftlichen Fonds aber nicht wichtig. Ihr Anteil wird dann automatisch in den AP7 Fonds eingezahlt und dient so einer fondsgebundenen Rentenversicherung.

Eine Prognose für Deutschland

Die drei Beispiele zeigen, wie ein nachhaltiger Vermögensaufbau und damit eine Altersvorsorge funktionieren kann. Dafür bedarf es aber einem Umdenken zum einen der Regierung als auch der Bürger. Und wenigstens bei den Bürgern deutet sich eine positive Prognose an.

Seit Beginn 2020 interessieren sich die Deutschen plötzlich mehr für den Aktienmarkt. In der ersten Jahreshälfte wurden etwa 500.000 neue Wertpapierdepots eröffnet, vor allem in den Monaten März und April. Auffällig ist, dass das gestiegene Interesse ungefähr im gleichen Zeitraum beginnt, wie die Corona-Krise. Die Kunden möchten sich eigenständig absichern und nicht ausschließlich vom Geld des Staates abhängig sein. Hinzu kommt, dass es heute viel einfacher ist, Aktien zu kaufen oder ein Depot zu eröffnen, als noch vor wenigen Jahren. 

In Zeiten von Nullzinsen sind Aktien, Fonds und Co der einzige Weg nachhaltig und langfristig Vermögen aufzubauen und somit eine fondsgebundene Rentenversicherung zu betreiben. 

Wenn Du wissen willst, wie du erfolgreich dein Vermögen aufbauen kannst, wie in den gezeigten Beispielen, dann kontaktiere uns gerne auf mygreenfinance.de 

Berufsunfähigkeitsversicherung


Was passiert, wenn ich meinen Beruf nicht mehr ausüben kann und berufsunfähig werde? Auf diese Frage sollte jeder und jede eine Antwort haben: eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Und je früher desto besser, denn desto günstiger werden die Beiträge und desto länger ist man geschützt.

Wann braucht man eine Berufsunfähigkeitsversicherung überhaupt?

Berufsunfähig ist man, wenn man seinen Beruf aufgrund eines Unfalls oder wegen einer dauerhaften Krankheit nicht mehr ausüben kann. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein. Der heutzutage häufigste Grund für eine Berufsunfähigkeit sind psychische Erkrankungen wie Burnout und Depressionen. Andere häufige körperliche Krankheiten, die zu Berufsunfähigkeit führen sind zum Beispiel starke Einschränkungen des Bewegungsapparates und Krebs. Unfälle als Ursache werden dagegen immer seltener. 

Je nach dem wie stark die Folgen von Krankheit oder Unfall sind, kann man entweder eine volle oder eine teilweise Berufsunfähigkeit erleiden. Die Berufsunfähigkeit bezieht sich immer auf den ausgeübten beziehungsweise gelernten Beruf. Im Gegensatz dazu gibt es noch die Erwerbsunfähigkeit. Das bedeutet, dass die betroffene Person auf unbestimmte Zeit nicht fähig ist, mehr als drei Stunden pro Tag einer Tätigkeit nachzugehen unabhängig vom Berufsfeld.

Wer entscheidet über eine Berufsunfähigkeit?

Laut Gesetz zahlt die Versicherung eine Berufsunfähigkeitsrente, wenn ein Arzt oder Gutachter eine Berufsunfähigkeit von mindestens 50 Prozent diagnostiziert. Diese 50 Prozent werden individuell ermittelt und hängen vorrangig mit der zuletzt ausgeübten Tätigkeit zusammen. Eine wichtige Orientierung ist die Anzahl der Arbeitsstunden, die man vor und nach dem Eintritt der Berufsunfähigkeit gearbeitet hat. Wenn von diesen nur noch zu maximal die Hälfte der Zeit geleistet werden können, zählt das als arbeitsunfähig. 

Aber natürlich spielt auch die Art und Dauer der Erkrankung eine wichtige Rolle und die verordnete Behandlung. Das diagnostiziert der behandelnde Arzt, aber über die tatsächliche Auszahlung einer Berufsunfähigkeitsrente entscheidet der Versicherer. 

Gibt es eine staatliche Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)?

Der Staat beziehungsweise die Krankenkasse zahlt zumindest ein Krankengeld im Falle eines längeren Arbeitsausfalls. Die Höhe dieses Krankengeldes entspricht höchstens 90 Prozent des Nettoeinkommens. Durch den Abzug der Sozialversicherung bleiben am Ende effektiv etwa 76 Prozent des Nettogehalts übrig. Allerdings ist die maximale Dauer der Zahlung auf etwa anderthalb Jahre beschränkt.

Nach dieser Zeit erhält man nur weiterhin Leistungen vom Staat, wenn eine Erwerbsunfähigkeit attestiert werden kann. Kann der Betroffene das nicht, kann aber auch nicht in dem zuvor ausgeübten Beruf arbeiten, muss er oder sie sich einen anderen Job suchen. 

Wie funktioniert eine private BU?

Eine private Versicherung gegen Berufsunfähigkeit funktioniert im Prinzip wie jede andere Versicherung. Die Versicherten zahlen einen monatlichen Beitrag und sind so für den Ernstfall abgesichert. Eine Berufsunfähigkeitsrente sollte etwa 70-80 Prozent des Nettogehalts abdecken.

Bei Vertragsabschluss wird über die Dauer und Höhe der Versicherung entschieden, ebenso über die Höhe und Art der monatlichen Zahlungen und die Höhe der Rente im Falle einer Berufsunfähigkeit. Diese Stellschrauben sind individuell je nach Alter bei Abschluss, Beruf und Risiko. Um eine solche BU-Versicherung abzuschließen, braucht man ein gesundheitliches Gutachten, das über das zu erwartende gesundheitliche Risiko Auskunft gibt. 

Zahlt die Versicherung bei Langzeitschäden durch eine Corona-Infektion oder Impfung?

In der Regel werden bei Vertragsabschluss alle Eventualitäten schriftlich festgehalten und somit alle Fälle bei denen eine Berufsunfähigkeitsrente fällig wird. So ist zum Beispiel oft eine Infektionsschutzklausel in einer BU enthalten. Das bedeutet, dass auch die Berufsunfähigkeit aufgrund einer Infektion abgesichert ist. Der genaue Wortlaut kann je nach Versicherer abweichen und sollte daher sehr gründlich geprüft werden.

Laut Definition ist der oder die Betroffene somit auch vor der Berufsunfähigkeit durch Folgeschäden nach einer Corona-Infektion geschützt. Doch wie ist es mit Schäden durch die Impfung?

Grundsätzliche Nebenwirkungen von Impfungen wie Fieber oder Kopfschmerzen werden natürlich nicht abgesichert. Bei Langzeitschäden und Beeinträchtigungen der betroffenen Person kann aber ein Versicherungsschutz fällig werden. Das muss allerdings in den Versicherungsbedingungen klar festgehalten werden.

Bei vielen Versicherer, die Berufsunfähigkeitsversicherungen sowie Unfallversicherungen anbieten, ist ein solcher Impfschutz schon enthalten. Dieser sichert dann gegen jede Art von Impfschaden ab, also auch gegen mögliche Folgen der Corona-Impfung. Wer jetzt erst eine Versicherung abschließen möchte, sollte also unbedingt auf den Impfschutz und die Konditionen achten.

Außerdem sollte man bei Vertragsabschluss stets korrekte Angaben machen und der Anzeigepflicht als Vertragsnehmer nachkommen. Sonst riskiert man im schlimmsten Fall eine Verweigerung der Berufsunfähigkeitsrente.

Berufsunfähigkeitsversicherung mit Infektionsklausel

Welche Faktoren haben Einfluss auf die Höhe der monatlichen Beiträge?

Je nach Beruf berechnet sich der Versicherungsbeitrag. Anwälte, Ärzte und Berater gehören zum Beispiel zur Gruppe mit geringem Risiko. Altenpfleger, Künstler und Handwerker werden dagegen als risikoreichere Berufe eingestuft. 

Die Risikoeinstufung des Berufs ist aber nicht allein entscheidend. Der Gesundheitszustand des zu Versichernden zum Zeitpunkt des Eintritts hat großen Einfluss auf die Beitragshöhe. In jungen Jahren haben die meisten noch keine Vorerkrankungen oder Krankenhausaufenthalte hinter sich. 

Zudem zahlen junge Menschen über einen längeren Zeitraum ein, als ältere und können deshalb ihre monatlichen Beiträge in der Regel gering halten. Auch deshalb ist eine frühzeitige Entscheidung von Vorteil.

Gesundheitliche Faktoren sind zum Beispiel genetische Prädispositionen oder gefährliche Hobbys. Starkes Übergewicht oder psychische Erkrankungen können zu einem Risikozuschlag führen. Versicherungsunternehmen können individuell entscheiden, ob sie gegen gewisse Gesundheitsrisiken gar nicht versichern. Menschen mit Rückenbeschwerden werden beispielsweise häufig nicht gegen Wirbelsäulenerkrankungen abgesichert. Auch psychische Erkrankungen können als Ausschlusskriterien gelten.

Außerdem entscheidet natürlich die Höhe des derzeitigen Einkommens über die Höhe der monatlichen Beiträge, ebenso wie das Alter bis zu dem die Versicherung laufen soll. 

Was wenn ich noch gar keinen Beruf habe?

Bei Studierenden und Auszubildenden wird der angestrebte Beruf als Referenz genommen. Das muss schriftlich bei Vertragsabschluss festgehalten sein. Einige Versicherer haben keine festgelegte Regelung für Studierende und Auszubildende. In solchen Fällen kann eigenständig die angestrebte Berufswahl vermerkt werden, um im Ernstfall Streitigkeiten zu vermeiden.

Steht man schon im Berufsleben, wird für die Berufsunfähigkeitsversicherung der ausgeübte beziehungsweise gelernte Beruf als Berechnungsgrundlage genommen.

Welche Tarife gibt es?

Für Auszubildende und Studierende gibt es häufig Einsteiger- oder Startertarife. Der oder die Versicherte startet hier mit einem geringen Monatsbeitrag, der sich über die Jahre erhöht. Sobald es die finanziellen Mittel zulassen, ist es ratsam, in den Normaltarif zu wechseln. Andernfalls bleibt diese Beitragsdynamik über die gesamte Laufzeit erhalten. Der Wechsel zum Normaltarif kann ohne erneute Gesundheitsprüfung erfolgen. Das sollte man bei der Tarifwahl ist unbedingt beachten, um eine mögliche Erhöhung der Kosten zu vermeiden.

Leistungsdynamik & Gehaltserhöhung

Eine Rente mit Leistungsdynamik bedeutet, dass sich die Rente im Falle der Berufsunfähigkeit jedes Jahr erhöht. Das wirkt zum Beispiel der Inflation entgegen. Allerdings erhöhen sich die zu zahlenden Monatsbeiträge sehr stark. Das kann jede(r) individuell entscheiden und ist natürlich vom Berufsrisiko abhängig. Diese Leistungsdynamik muss allerdings bei Vertragsabschluss festgelegt werden. Nachträglich kann man das meist nicht mehr anpassen.

Die monatliche Rente kann auch pauschal erhöht werden. Das ist zum Beispiel ratsam bei einem besser bezahlten Job oder einer Gehaltserhöhung. Diese Anpassung erfolgt in vielen Fällen ohne erneute Gesundheitsprüfung.

Ein Beispiel

Beispielhafte Beiträge für eine 19-jährige Studentin, die sich für eine Rente von 1000€ monatlich absichert liegen im besten Fall bei etwa 29 Euro monatlich im ersten Jahr und 42 Euro im 5. Jahr. Bei einem Wechsel zum Normaltarif belaufen sich die Beiträge bis zum Ende der Versicherungslaufzeit (65 J.) auf etwa 106 Euro im Monat. Damit ist die Studentin für einen verhältnismäßig geringen Betrag ihr komplettes Arbeitsleben geschützt vor dem finanziellen Ruin durch Berufsunfähigkeit.

Wenn Du wissen willst, welche Berufsunfähigkeitsversicherung am besten zu Dir passt oder wie Deine Chancen für einen günstigen Tarif stehen, kontaktiere uns gerne hier über mygreenfinance.de.

Erhöhung der Krankenkassenbeiträge

Die Die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge hat begonnen. Der Zusatzbeitragssatz zur gesetzlichen Krankenkasse erhöht sich 2021 bundesweit für alle Versicherten. Welche Kosten das verursacht und warum die Beiträge überhaupt steigen, erklären wir hier.

Welche Aufgabe hat eine Krankenkasse überhaupt?

Die Hauptaufgabe der Krankenkassen, ist die Gesundheit ihrer Mitglieder zu erhalten oder wiederherzustellen. Außerdem gehören zu den Zielen gesundheitliche Aufklärung und der Weg zu einer gesunden Lebensführung. 

Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland wurde 1883 von Otto von Bismarck eingeführt. Deutschland ist damit das erste Land mit einer nationalen Sozialversicherung, die sich über die Jahre zu einem umfänglichen sozialen Absicherungssystem entwickelte. Heute sind etwa 88 Prozent der Bevölkerung in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. 

Seit 2009 besteht in Deutschland eine Versicherungspflicht für alle Bürger. Bis dahin gab es einzelne Berufsgruppen, die sich auch gegen eine Krankenversicherung entscheiden konnten. 

Wer kann sich gesetzlich versichern?

Arbeitnehmer, deren Bruttojahreseinkommen (Jahresarbeitsentgelt; JAEG) unter der Grenze von 64.350 Euro liegt, sind automatisch bei der gesetzlichen Krankenkasse versichert. Das nennt sich „pflichtversichert“. Liegt das Einkommen über dieser Grenze, haben Arbeitnehmer die Wahl zwischen einer privaten oder gesetzlichen Krankenkasse. Für Selbstständige gilt das Gleiche unabhängig vom JAEG. Jene Versicherungsnehmer sind dann „freiwillig“ versichert. Dieses Wort bedeutet allerdings nur, dass man die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung hat.

Denn egal ob privat oder gesetzlich, eine Krankenversicherung ist Pflicht. Zusätzlich können Mitglieder einer gesetzlichen Krankenversicherung Kinder oder Ehepartner ohne eigenes Einkommen beitragsfrei mitversichern. Kinder sind in der Regel bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres bei einem Elternteil mitversichert. Auch Arbeitssuchende und Hartz4- Empfänger sind in der Krankenkasse pflichtversichert.

Welche Leistungen bietet die gesetzliche Krankenkasse?

In der gesetzlichen Krankenversicherung sind die Leistungen für alle Mitglieder ähnlich. Jede Krankenkasse kann ihr Angebot minimal anpassen, dahinter steht aber im Wesentlichen der gleiche Leistungskatalog.

Die Leistungen unterliegen einem Wirtschaftlichkeitsgebot. Das bedeutet, sie müssen zweckmäßig sein und dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Das wäre in Schulnoten übersetzt nicht viel besser als eine 4, also ausreichend. Die Leistungen dienen der Vorbeugung, Behandlung und Vermeidung von Krankheiten. Allerdings kann der Gesetzgeber den Umfang der Leistungen jederzeit anpassen und auch streichen. Es gibt keine Garantie für die Versicherten.

Anders ist das bei der privaten Versicherung. Dort werden bei Vertragsabschluss individuelle Leistungen festgelegt. Diese Leistungen, ebenso wie das zu erwartende Krankheits-Risiko der versicherten Person, entscheiden dann über die Höhe der Beiträge. Leistungen, die einmal zugesichert wurden und die in dem Beitrag enthalten sind, können nicht nachträglich gestrichen werden (Leistungsgarantie). Außerdem haben die Versicherten das Recht auf eine Leistungsübersicht. Die können gesetzlich Versicherte nicht einsehen.

Woraus setzen sich die Beiträge zusammen? 

Der allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung beträgt 14,6 Prozent des zu versteuernden Einkommens. Für freiwillig Versicherte sind es 14 Prozent. Dazu kommt seit 2015 der Zusatzbeitrag. Dessen Höhe kann jede Krankenkasse individuell festlegen. Die Hälfte des Beitragssatzes ebenso wie des Zusatzbeitrags zahlt seit 2019 der Arbeitgeber. Zuvor mussten die Arbeitnehmer den Zusatzbeitrag in voller Höhe selbst zahlen.

Was ist der Zusatzbeitrag?

Der Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung wurde 2015 eingeführt und soll den Krankenkassen helfen, finanzielle Engpässe auszugleichen und den Wettbewerb zwischen den Kassen fördern. Anders als bei dem normalen Beitragssatz, gibt es für den Zusatzbeitrag keine Obergrenze. Je höher das Einkommen, desto höher der Zusatzbeitrag. 

Beitragsentwicklung der gesetzlichen Krankenkassen

In den vergangenen 30 Jahren sind die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung kontinuierlich angestiegen. Hauptsächlich ist die Erhöhung auf den medizinischen und technischen Fortschritt zurückzuführen. Außerdem wirkt eine regelmäßige Erhöhung als Inflationsausgleich. Im Gegensatz dazu haben sich die Leistungen über die Jahre allerdings nicht erhöht. Im Gegenteil, es entfallen viele Leistungen sogar, wie zum Beispiel finanzielle Zuschüsse zu Sehhilfen (Kontaktlinsen etc. sind auch inbegriffen) oder Vorsorgeuntersuchungen.

Warum erhöht sich der Zusatzbeitrag?

Im kommenden Jahr erhöhen sich die Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung. Das hat das Bundesgesundheitsministerium festgelegt, da eine Finanzierungslücke von 16 Milliarden Euro bei den Gesetzlichen Krankenversicherungen zu erwarten ist.

Das liegt zum großen Teil an den Zusatzausgaben durch die Corona - Pandemie. Die unerwartete Finanzierung der Corona-Tests ist unter anderem ein großer Kostenträger. Zudem konnten viele Behandlungen aufgrund der Pandemie vergangenen Jahres nicht durchgeführt werden. Diese werden nun in dieses Jahr verschoben und die zusätzlichen Kosten führen dann zusätzlich zu der Beitragserhöhung.

Diese Finanzierungslücke wird zu 5 Milliarden Euro aus Bundesmitteln und zu 8 Milliarden Euro aus Rücklagen der Krankenkassen ausgeglichen. Die restlichen 3 Milliarden Euro werden über eine Erhöhung der Zusatzbeiträge finanziert. Der Zusatzbeitrag erhöht sich somit in 2021 durchschnittlich um 0,2 Prozent auf 1,3 Prozent. Darauf einigten sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Finanzminister Olaf Scholz in einem Konzeptpapier. Durch diese Aufteilung sollen die Sozialbeiträge unter der Grenze von 40 Prozent gehalten werden.

Wer zahlt den Zusatzbeitrag?

Alles Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen müssen zusätzlich zu dem allgemeinen Beitragssatz auch den Zusatzbeitrag zahlen. Ausgenommen sind Empfänger von Arbeitslosengeld I und II und Empfänger von Sozialhilfe oder Grundsicherung. Außerdem sind Menschen mit Behinderung von der Zahlung befreit sowie Versicherte, die Mutterschafts- oder Elterngeld beziehen.

Welche Krankenkassen erhöhen die Beiträge?

Viele Krankenkassen erhöhen 2021 ihre Zusatzbeiträge. Je nach Bundesland kann das unterschiedlich hoch ausfallen. In Berlin erhöht die AOK-Nordost und die Barmer ihren Zusatzbeitrag auf 1,5 Prozent von zuvor 0,6 beziehungsweise 0,4 Prozent. Damit liegen die Beiträge inklusive Zusatzbeitrag bei jeweils 16,10 Prozent. Krankenkassen, die ihre Beiträge 2021 nicht erhöhen sind zum Beispiel die Heimat Krankenkasse (HKK) und die BKK firmus. Letztere behält den Satz von 0,44 Prozent bei und liegt so insgesamt bei 15,04 Prozent.

Wenn Du wissen willst, wie hoch der Zusatzbeitrag bei deiner Krankenkasse ansteigt, kannst Du hier nachschauen:

https://www.krankenkasseninfo.de/krankenkassen/zusatzbeitrag/?m=e&q=zusatzbeitrag%20krankenkasse&p=&p=&d=c&gclid=CjwKCAiA57D_BRAZEiwAZcfCxdD9W5XUlg3TIuAXUg01_FCxp1Pe0hgW98um5T4H--2zvQMP5VPucRoChdIQAvD_BwE

Erhöhen sich die Beiträge für private Krankenkassen auch?

Auch bei der privaten Krankenversicherung ist eine Erhöhung der Beiträge möglich. Allerdings dürfen die Beiträge per Gesetz erst angehoben werden, wenn festgelegte Schwellenwerte überschritten werden. Das hat zur Folge, dass Beitragserhöhungen seltener anfallen, aber dann erheblich höher sind. 

Wie kündige ich meine Krankenkasse?

Normalerweise muss eine Kündigung der Krankenversicherung eine Frist von zwei Monaten zum Ende des übernächsten Monats erfolgen. Allerdings gelten bei Beitragserhöhungen spezielle Regelungen. Alle Mitglieder, deren GKV den Zusatzbeitrag erhöht, haben ein Sonderkündigungsrecht. Die Kündigung muss bis spätestens Ende des Monats eingereicht werden, für den erstmalig der erhöhte Beitrag fällig wird. Informiert die Krankenkasse ihre Mitglieder zu spät oder gar nicht über eine Erhöhung, verlängern sich die Fristen entsprechend. 

Ist ein Wechsel sinnvoll?

Es ist immer ratsam, einen Überblick über die monatlichen Kosten zu haben und diese regelmäßig zu überprüfen. Das kann unnötige Zusatzkosten verhindern. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Deine Krankenversicherung richtig für Dich ist oder eine andere besser zu Dir und Deinen Finanzen passt, kontaktiere uns gerne auf mygreenfinance.de.

Der untenstehenden Grafik kann man entnehmen, dass sich die Beiträge über die letzten Jahre stetig erhöht haben. Grund dafür ist zum einen der technische und medizinische Fortschritt und zum anderen der Inflationsausgleich. Im Kontrast dazu haben sich die Leistungen nicht erhöht. Im Gegenteil, es wurden viele Leistungen gekürzt oder ganz gestrichen, wie zum Beispiel finanzielle Zuschüsse zur Brille oder Vorsorgeuntersuchungen.

Der Zusatzbeitrag, der sich nun erhöht, wurde erst 2015 eingeführt und von jeder Krankenkasse individuell festgelegt. Es lohnt sich also über einen Wechsel nachzudenken. Bis zum 31.01.2021 greift ein Sonderkündigungsrecht für alle Versicherten, bei denen sich die Beiträge erhöhen. Ein Vergleich der verschiedenen gesetzlichen Krankenversicherungen ist sinnvoll und kann unnötig hohe Beiträge verhindern.

Wenn Du Deine Krankenversicherung kostenlos prüfen lassen möchtest, dann melde Dich bei uns über MyGreenFinance.de oder Deine/n Botschafter/in. 

Kindersparplan

Der Führerschein zum 18. oder eine Auslandsreise nach dem Abitur oder im Studium. Eltern wünschen sich für ihre Kinder ein sorgenfreies Leben, finanzielle Freiheit und die Erfüllung großer Träume. Wie Du einen effektiven Kindersparplan für Deine Kleinsten organisieren kannst, erklären wir Dir hier.

Wie und wann starte ich einen Kindersparplan?

Am besten ist es, so früh wie möglich mit dem Sparen für die Kinder zu beginnen. Denn egal um welche Anlagestrategie es geht, der Zinseszins-Effekt greift stärker, je länger die Laufzeit ist. Aber auch wer noch nicht angefangen hat zu sparen: Besser spät als nie. Wir erklären, worauf Sie achten müssen und welche Anlagestrategien heute noch gewinnbringend sind.

Klassiker mit Vertrauensvorschuss: Sparbuch, Kinderschutzbrief und Ausbildungsversicherung

Etablierte Anlageformen sind heute kaum noch gewinnbringend. Sowohl Sparbuch, Kinderschutzbrief, als auch Bausparvertrag sind nur mit dem richtigen Zinsniveau rentabel. In Zeiten von Nullzinsen ist das aber leider nicht mehr effektiv. Das Geld auf dem Sparbuch wird ohne nennenswerte Zinsen über die Jahre durch die stetige Inflation leider weniger und verliert so an Kaufkraft.

Genauso unsinnig ist ein Kinderschutzbrief. Dieser kombiniert oft Unfallversicherung mit Ausbildungspolicen und Altersrente. Diese Vermischung ist nicht nur verwirrend, sondern bietet auch nicht genügend Schutz. Viel sinnvoller ist eine separate Versicherung gegen Berufsunfähigkeit oder den Todesfall. Damit ist das Kind viel besser geschützt, als durch eine Versicherung, die ein verstorbenes Elternteil im schlimmsten Fall gar nicht mehr bezahlen kann.

Ähnlich sieht es bei der Ausbildungsversicherung aus. Auch hier wird der Sparplan für die Ausbildung des Kindes mit einer Risikolebensversicherung verknüpft. Ein Pluspunkt ist, dass die Beiträge für die Versicherung vom Versicherungsunternehmen weitergezahlt werden, sollte das Elternteil versterben. Aber auch hier gilt: Sparen und Versichern lieber trennen. Das spart unnötige Kosten uns ist genauso sicher.

Wie steht es um das Tagesgeldkonto?

Für eine kurzfristige Geldanlage eignet sich ein Tagesgeldkonto gut. Die Zinsen sind in der Regel höher, als bei einem normalen Girokonto. Allerdings kann das Geldinstitut die Höhe des Zinssatzes jederzeit nach oben oder unten ändern. Für eine langfristige Geldanlage ist diese Form also nicht geeignet.

Zeitgemäßer Kindersparplan: Juniordepot, ETFs, Aktien und Co.

Was ist ein Juniordepot?

Ein Junior-Depot ist im Prinzip nichts anderes als ein Wertpapierdepot, nur dass das Konto auf den Namen des Kindes läuft. So können Steuerfreibeträge besser genutzt werden und es entfallen Kontoführungsgebühren. Über dieses Konto handelt man mit Wertpapieren. Die wichtigsten Wertpapier-Formen sind Fonds, Aktien und ETFs. Das Depot kann man bei Banken, Online-Brokern und anderen Finanzdienstleistern eröffnen. Die Gebühren und Konditionen können allerdings sehr unterschiedlich sein, also sollte man sich vorher gut informieren. Zusätzlich kann das Hin- und Herwechseln der Anlageklassen langfristig zu hohen Steuern und Gebühren führen. Man sollte daher immer genau über den aktuellen steuerlichen Stand informiert sein und sich regelmäßig weiterbilden.

Ist das Depot eröffnet, entscheidet man sich für verschiedene ETFs, Fonds oder andere Anlagemöglichkeiten.

Kindersparplan mit Fonds 

Fonds bündeln mehrere finanzielle Mittel in einem „Topf“ und werden meist von Fondsmanagern verwaltet. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten einen Fonds aufzubauen. Am weitesten verbreitet sind Aktienfonds, bei denen ausschließlich in Aktien investiert wird. Es gibt aber auch Mischformen, bei denen Aktien, Edelmetalle, Immobilien und andere Vermögenwerte zusammenkommen. Diese Fondsarten sind zum Beispiel Hedgefonds, Rohstofffonds oder Immobilienfonds.

Wie bei jeder anderen Geldanlage oder Kinder-Sparplan sollte auch bei den Fonds auf Diversifikation geachtet werden. Schneidet zum Beispiel eine Aktie mal nicht so gut ab, wird die schlechte Performance von den restlichen Investitionen abgefedert.

Kindersparplan mit Aktien

Man kann natürlich auch in einzelne Aktien investieren, die nicht in einem Fonds zusammengefasst sind. Allerdings ist das Risiko verhältnismäßig höher, als bei Fonds und ETFs. Wenn man dennoch in Einzelaktien investieren möchte, sollte man auch hier breit aufgestellt sein. Das heißt verschiedene Unternehmen und verschieden Wirtschaftszweige auswählen. Bei einem Fondssparplan oder ETFs zahlt man für gewöhnlich monatlich ein, was bei Einzelaktien nicht der Fall ist. Für diese Strategie braucht man also gute Disziplin und Durchhaltevermögen.

Kindersparplan mit ETFs (Exchange Traded Funds)

ETFs bilden Indizes nach, zum Beispiel den DAX oder den Dow Jones. Damit sind sie automatisch gestreut, da in den ganzen Markt und nicht in einzelne Unternehmen investiert wird. Trotzdem sollte man auch bei diesem Sparplan in mehrere ETFs invertiert sein. Risikoarme und gleichzeitig grün und nachhaltige ETFs sind zum Beispiel der Nordea Global Climate and Environment Fund (siehe im Chart unten)

oder der Ökovision World. 

Beim Kinder-Sparplan mit ETFs braucht man weniger Kenntnisse, als beim Investieren in einzelne Firmen. Man setzt quasi nur auf das Marktwachstum. Außerdem sind die laufenden Kosten viel geringer, als bei Investitionen in traditionellen Fonds.

Die Anlage in Wertpapiere bietet also mehr Rentabilität als ein Tagesgeldkonto oder ein Sparbuch. Die Beiträge werden üblicherweise monatlich eingezahlt und im besten Fall über mindestens 18 Jahre hinweg. Das Kind kann ab Erreichen der Volljährigkeit auf das Depot zugreifen. Danach haben die Eltern keinen Zugriff mehr auf das Depot, aber auch davor dürfen die Eltern das Geld nicht für eigene Zwecke verwenden. Es ist ja schließlich für die Zukunft des Sprösslings gedacht.

Das Geld gehört dem Kind

Bei Abschluss eines Kinder-Sparplan können die Eltern entscheiden, ob sie die Anlage auf ihren Namen oder den des Kindes anmelden. In der Regel ist es besser, den Namen des Kindes als Begünstigen anzugeben. Zum einen fallen für Kinder keine Kapitalertragssteuern an und zum anderen gehört somit das angesparte Geld auch wirklich dem Kind. Eltern können in Ausnahmefällen darauf zugreifen, aber im Regelfall sollte das Ersparte nicht angerührt werden, bis das Kind alt genug ist und Zugriff erhält.

Kindergelderhöhung 2021

Im kommenden Jahr erhöhen sich Kindergeld, Kinderzuschlag und Kinderfreibetrag. Zusätzlich bekamen Familien dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie 300 Euro zusätzlich pro Kind. Kindergeld wird in der Regel bis zum 25. Lebensjahr an die Eltern gezahlt. Der Betrag liegt bis 2021 bei 204 Euro für das erste Kind. Im kommenden Jahr erhöht sich der Betrag auf 219 Euro für die ersten beiden Kinder und auf 225 Euro für das dritte und 250 für das vierte Kind.

Der Kinderzuschlag unterstützt alle Eltern, deren Einkommen knapp oberhalb der Hartz-4-Grenze liegt zusätzlich zum Kindergeld. Die Höhe des Zuschlags erhöht sich 2021 von 185 Euro auf 205 Euro.

Ob Kindergeld oder Kinderfreibetrag richtet sich nach der Höhe des Einkommens der Eltern. Der Kinderfreibetrag ist günstiger für Eltern, deren Einkommen in etwa ein zu versteuerndes Einkommen von 64.000 Euro haben, bei Alleinstehenden sind es etwa 34.000 Euro. Der Kinderfreibetrag erhöht sich von 7812 Euro auf 8388 Euro und lohnt sich vor allem für Besserverdienende, da er die Einkommenssteuer verringert.

Kindergeld-Rente

Eine weitere Möglichkeit einen Kindersparplan einzurichten ist die Kindergeld-Rente. Diese Form ist ein langfristig sinnvoller Weg, Geld für die Zukunft der eigenen Kinder zu sparen.

Der monatliche Kindergeldbeitrag von bald 219 Euro wird direkt vom Staat in einem Fonds- oder ETF- Sparplan angelegt. Der sollte drei bis vier gut gewählte Fonds oder ETFs enthalten. Die Beiträge werden mindestens bis zur Volljährigkeit und sogar bis Ende der Ausbildung vom Staat gezahlt.

Mit dieser Variante können bis zur Volljährigkeit (219 x 18 Jahre + 8% Zinsen) 102684 Euro zusammenkommen. Wenn das erwachsene Kind sich dann dazu entschließt, die monatlichen Raten weiterhin einzuzahlen, können so bis zum Rentenalter über 5 Millionen Euro erreicht werden. (siehe: www.zinsen-berechnen.de)

Die Anlagestrategie setzt natürlich voraus, dass die Eltern auf das Kindergeld im Alltag verzichten können. Findet sich aber ein Weg, das zu bewerkstelligen, kann ein Betrag erreicht werden, der wohl alle vorher vorgestellten Modelle übertrifft.

Aber auch ein Kinder-Sparplan, der sich nicht über den vollen Kindergeldsatz finanziert, erfüllt seinen Zweck und sorgt für die Zukunft Deiner Kinder vor.

Fazit

Die effektivste Art Geld anzulegen, sind erwiesenermaßen ETFs und Fonds. Und die am besten breit gestreut, um Risiken abzufedern, zum Beispiel den MSCI World oder den EuroStoxx 50.

Mit einer Rendite von 8 bis 9% und einer monatlichen Einzahlung von 100€, könnten so schon beim 18. Über 50.000€ zusammenkommen.

Eine Möglichkeit den monatlichen Beitrag automatisch zu sparen und anzulegen ist die Kindergeldrente. Der monatliche Kindergeldbeitrag vom Staat wird direkt in ausgewählte ETFs und Fonds eingezahlt.

Sollte sich das erwachsene Kind schließlich entscheiden, den monatlichen Beitrag bis zum Renteneintritt weiterzuzahlen, können bis dahin über 1,3 Millionen Euro
zusammengespart werden.

Wenn Du wissen willst, wie Du am besten für Deine Kinder vorsorgen kannst, welche Variante für dich steuerlich sinnvoll, preisgünstig, sowie transparent ist, dann kontaktiere uns gerne hier über unsere Webseite und wir beraten dich gerne zu dem perfekten Kinder-Sparplan für Deine Liebsten.

Weitere Quellen und Informationen zum Kindersparplan bei Deinem/r MyGreenFinance BeraterIn:

https://www.focus.de/familie/eltern/familienfinanzierung/taschengeld-verpflegung-klamotten-spielzeug-das-kostet-ein-kind-bis-zum-18-jahr-pro-monat_id_11222568.html

https://www.focus.de/finanzen/experten/so-funktioniert-die-kindergeld-rente-775-000-euro-fuer-die-altersvorsorge_id_7210867.html

Abschaffung Solidaritätsbeitrag

2021 wird für 90 Prozent aller Deutschen der Soli-Beitrag wegfallen. Das hat das Bundesfinanzministerium zusammen mit Finanzminister Olaf Scholz 2019 entschieden. Die Abschaffung des Solidaritätsbeitrags wird seit der Einführung 1991 kontrovers diskutiert. Drei Jahrzehnte später erfüllt sich diese Forderung nun für viele.

Was ist eigentlich der Solidaritätsbeitrag?

Der Solidaritätszuschlag ist eine Ergänzungsabgabe, die als Steuer zur Einkommen- und Körperschaftsteuer erhoben wird. Er wurde Mitte 1991 eingeführt und sollte Kosten decken, die Deutschland im Zusammenhang mit dem zweiten Golfkrieg hatte. Außerdem sollte der Zuschlag Länder in Mittel-, Süd- und Osteuropa unterstützen.

Die Zahlungen wurden auf ein Jahr befristet und endeten so Mitte 1992. In den folgenden zwei Jahren wurde kein Soli erhoben. 1995 wurde er schließlich wieder eingeführt und betrug bis 1997 7,5 Prozent. Der Soli finanzierte die Kosten der Deutschen Einheit und Erblastschulden. 1998 senkte sich der Satz dann auf 5,5 Prozent und hat sich seitdem nich geändert. Der ursprünglich auf ein Jahr festgelegte Soli entwickelte sich schließlich zu einer Dauerabgabe und besteht nun seit drei Jahrzehnten.

Diskussionen über Verfassungsmäßigkeit

Der Solidaritätsbeitrag wird seit seiner Einführung verfassungsrechtlich diskutiert. Der Bund für Steuerzahler hat bereits 2006 das Bundesverfassungsgericht angerufen. Daraufhin hat das Bundesfinanzministerium für Finanzen die Landesfinanzbehörden angewiesen, bis zur Entscheidung den Soli nur noch vorläufig vorzunehmen. 2008 wurde die Vorläufigkeit wieder aufgehoben, nachdem der Antrag abgelehnt wurde.

Auch das niedersächsische Finanzgericht hält den Soli seit 2007 für verfassungswidrig und fordert die Abschaffung des Solidaritätsbeitrags. Die Klage wurde jedoch 2010 abgelehnt. 2013 hat das Finanzgericht die Klage erneut zur Prüfung vorgelegt und seit 2014 läuft das Verfahren.

Warum wird der Solidaritätsbeitrag nun abgeschafft?

Das Bundesfinanzministerium unter Olaf Scholz (SPD) hat Ende 2019 die weitgehende Abschaffung des Solidaritätsbeitrags beschlossen. Die Freigrenze wird stark angehoben und entlastet somit 90 Prozent der Steuerzahler.

Anlass für die Abschaffung ist neben der jahrelangen Diskussion das Auslaufen des Solidarpakts Ende 2019. Dieser unterstützte die neuen Bundesländer. Laut Scholz sind die Kosten der Wiedervereinigung nun in weiten Teilen gedeckt, was Anlass für die Abschaffung des Soli ist. Die Teilabschaffung begründet er damit, dass die verbliebenen Kosten für die Ostländer „von denen geschultert werden, die mehr haben als andere“.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält die Teilabschaffung für unfair und fordert ebenfalls eine Entlastung der oberen 10 Prozent.

Ein Gutachten des Bundesrechnungshofes spricht sich aus verfassungsrechtlichen Gründen für eine vollständige Abschaffung bis spätestens Ende des Finanzplanungszeitraums 2023 aus.

Wer Profitiert von der Abschaffung des Solidaritätsbeitrag?

Hauptsächlich profitieren Klein- und Mittelverdiener, deren Einkommen unter der neuen Freigrenze von etwa 62.000 EUR im Jahr liegt. Bei Zusammenveranlagung verdoppeln sich die Beträge entsprechend.

Die Grenze der zu zahlende Lohn- und Einkommenssteuer liegt bis Ende 2020 bei 972 EUR für die Einzelveranlagung und bei 1.944 EUR für die Zusammenveranlagung. Grundsätzlich beträgt der Solidaritätszuschlag 5,5 Prozent der jeweiligen Einkommensteuer. Kinderfreibeträge und Kindergeld werden beim zu versteuernden Einkommen berücksichtigt.

Die Freigrenze wird 2021 auf 16.127 Euro für die Einzelveranlagung angehoben. Für Verheiratete verdoppeln sich die Beträge entsprechend. Außerdem schließt sich an die neue Grenze eine Milderungszone an, die verhindert, dass sofort der volle Soli-Betrag erhoben wird. Zu der Milderungszone gehören Singles mit einem Jahresbruttoeinkommen von knapp 110.000 EUR und Familien mit Alleinverdiener und zwei Kindern, die bis zu 221.000 EUR Einkommen haben. Wer über der Grenze liegt, muss den vollen Zuschlag zahlen.

Die Grenzen stellen nur einen Richtwert dar, weil steuerliche Abzüge sehr unterschiedlich ausfallen können. Wer es genau wissen möchte, kann das mit dem Soli-Rechner herausfinden, der am Ende dieser Seite steht.

Neben Privatpersonen profitieren auch etwa 88 Prozent der Gewerbetreibenden Soli-Zahler von der Abschaffung, zum Beispiel selbstständige Handwerker. Vorausgesetzt sie erzielen ausschließlich Gewerbeeinkünfte und ihre Gewinne liegen unterhalb der Freigrenze.

Quelle: https://de.statista.com/infografik/19041/steuerentlastung-durch-wegfall-des-solidaritaetszuschlags/

Zwei Beispiele: Ein verheiratetes Paar mit zwei Kindern und zwei Einkommen (Jahresbrutto: 66.000 Euro und 54.800 Euro) spart ab 2021 durch den kompletten Wegfall des Soli fast 1.000 Euro im Jahr. Für einen Single ohne Kinder mit einem Bruttolohn von 31.200 Euro im Jahr beträgt die Ersparnis gut 200 Euro jährlich. (Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/solidaritaetszuschlag-1662388)

Mit dem Soli-Rechner kann man ganz einfach vergleichen, wie viel unterm Strich nächstes Jahr übrigbleibt: https://www.smart-rechner.de/soli/rechner.php

Wer profitiert nicht?

Unternehmer und gut verdienende Facharbeiter, deren Einkommen die Grenze von knapp 97.000 EUR überschreitet, müssen den vollen Solidaritätsbeitrag zahlen. Der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft Mario Ohoven will sogar verfassungsrechtlich dagegen vorgehen. In seinen Augen verstößt die Teilabschaffung gegen die Verfassung. Der Soli sei für Besserverdiener eine Strafsteuer. Sein Verband hat bereits eine Verfassungsbeschwerde erarbeitet. Der Bund der Steuerzahler unterstützt ebenfalls eine Klage vor dem Finanzgericht Nürnberg.

Der Steuersatz der Körperschaftssteuer für Kapitalerträge bleibt unverändert, sodass Kapitalanleger und Kapitalgesellschaften nicht von dem neuen Gesetz profitieren.

Die Bemessung des Solidaritätsbeitrags regelt das Solidaritätszuschlaggesetz. Der Soli ist eine direkte Steuer und steht dem Bund zu. Sie ist nicht zweckgebunden und kann für alle anfallenden Ausgaben genutzt werden.

Durch die Abschaffung des Solidaritätsbeitrags entfallen für das Jahr 2021 etwa 10 Milliarden Euro, also ungefähr die Hälfte des aktuellen jährlichen Aufkommens von knapp 19 Milliarden Euro.

Die Ersparnis des Solidaritätsbeitrags sinnvoll nutzen

Eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge hat ergeben, dass mehr als dir Hälfte der Deutschen den gesparten Soli-Beitrag sparen möchten, anstatt ihn auszugeben. Vor allem junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren wollen die Abschaffung des Solidaritätsbeitrags nutzen und mit dem Sparen anfangen. Andere, die schon einen Sparvertrag haben, möchten diesen aufstocken. Mit zunehmendem Alter nimmt die Absicht ab, den gesparten Soli anzulegen.

Eine durchschnittlichen Ersparnis von 20 bis 25 Euro im Monat macht sich im Portemonnaie der meisten wahrscheinlich kaum bemerkbar. In einer guten Anlagestrategie kann er allerdings viel bewirken.

Es gibt viele Möglichkeiten, den Solidaritätsbeitrag anzulegen. Wer schnell hohe Gewinne erzielen möchte, kann in kurz- und mittelfristige Finanzprodukte investieren. Dafür sollte man sich allerdings mit den Marktentwicklungen beschäftigen und sich dem Risiko bewusst sein.

Der sicherste Weg für einen langfristigen Vermögensaufbau, ist die Anlage in gut gestreute ETFs und Fonds. Die breite Streuung fängt Risiken ab, verringert aber auch die Marge der Gewinne. Durch den Zinseszins-Effekt von 8 % kann jedoch aus einer monatlichen Einzahlung von 25 EUR über eine Laufzeit von 30 Jahren eine Summe von ca. 35500 angespart werden. Bei einer Einzahlung von insgesamt 9000€. (25€ x 12 x 30 Jahre)

Außerdem eigenen sich für einen langfristigen Vermögensaufbau Immobilien und feste Werte. Wohnraum wird immer teuerer, also auch die Immobilienwerte. Wer also das Kapital für eine Immobilie hat, sollte das als Anlagestrategie in Betracht ziehen. Neben der Wertsteigerung kommt noch der Fakt hinzu, dass Immobilien Sachanlagen sind und nicht “nur” auf dem Papier existieren.

Wenn Du wissen willst, wie Du deine Ersparnis oder Entlastung sinnvoll anlegen kannst, kontaktiere uns per Mail oder über unsere Webseite. 

Solidaritätszuschlag 2021

Kein Solidaritätszuschlag Bis 62.127€ (single)

Kein Solidaritätszuschlag Bis 124.254€ (verheiratet)

SOIZ zwischen 0€ 1734€ (single) / 3484€ (verheiratet)

Solidaritätszuschlag von 62.127€ bis 96.822 €

Solidaritätszuschlag von 124.254€ bis 193.644€

SOIZ von 5,5% der Einkommenssteuer

Solidaritätszuschlag ab 96.822 €

Solidaritätszuschlag ab 193.644€

Nachhaltig investieren

Nachhaltig investieren ist ein Thema, mit dem die wenigsten etwas anfangen können. Das hat eine Studie des deutschen Institutes für Altersvorsorge (DIA) ergeben. Nur jeder siebte kann den Begriff wirklich erklären.

Umwelt und Nachhaltigkeit kann jeder miteinander verbinden. Soziales und Unternehmensführung gehören aber genauso zur Nachhaltigkeit. Diese drei Aspekte sollten bei der Altersvorsorge eine selbstverständliche Rolle spielen. Ebenso bei Investitionen und Geldanlagen.

Wie wird Nachhaltigkeit zu einer Selbstverständlichkeit bei Investitionen? Vermittler und Versicherungsunternehmen müssen die Thematik mehr in den Fokus ihrer Arbeit stellen. Um das umzusetzen, sind EU-Standards notwendig, mit denen man Nachhaltigkeit messen kann. Das können Siegel oder Ratings sein, die Fonds und Unternehmen bewerten.

Die Bereitschaft nachhaltig anzulegen ist vor allem bei der jüngeren Generation da. Durch eben genannte Mittel kann das auch in der breiteren Bevölkerung zu einem neuen Standard werden. Nachhaltigkeit bei Geld- und Kapitalanlagen geht weit über den Umweltaspekt hinaus.

Ökologie

Viele Menschen verbinden mit Nachhaltigkeit nur Umweltaspekte. Soziales und gute Unternehmensführung sind allerdings genauso entscheidend. In Firmen aus der Tabak- oder Alkoholindustrie zu investieren kommt nicht infrage. Genauso wenig sollten Gentechnik oder Glücksspiel in einem grünen Portfolio vertreten sein.

Auch der ESG-Score des Unternehmens oder der Anlage ist ein guter Anhaltspunkt. Nicht nur die Produkte der Unternehmen sind ausschlaggebend. Auch die internen Bemühungen zu Nachhaltigkeit zählen. Der Papier- und Wasserverbrauch im täglichen Betrieb kann bewusst verringert werden. Auch die Müllentsorgung beeinflusst den ESG-Score.

Soziales

Der soziale Aspekt der Nachhaltigkeit umfasst zum Beispiel soziales Engagement und ein Bewusstsein für die Belange Schwächerer. Die Sorgen und Bedürfnisse der Angestellten ernst zu nehmen und zu verbessern, spielt eine wichtige Rolle.

Unternehmensführung

Glückliche Mitarbeiter sind essenziell für ein gesundes und gut wirtschaftendes Unternehmen. Flexible und familienfreundliche Arbeitszeiten sowie Entgeldgleichheit erhalten ein gutes Arbeitsklima. Gesunde Mitarbeiter sind natürlich genauso wichtig. Sportangebote und finanzielle Zuschüsse sorgen dafür, dass sie auch gesund bleiben.

Die dritte Säule der Nachhaltigkeit ist eine gute Unternehmensführung. Die Interessen aller am Unternehmen beteiligten Parteien werden berücksichtigt. Ziel ist es, eine gute Balance zu finden. Standards und Richtlinien müssen stets beachtet werden. Die Risiken und Folgen einer  jeden Entscheidung sollten genau abgewägt werden.

Zur Qualitätssicherung sollten alle Mechanismen im Unternehmen einer ständigen Kontrolle unterliegen. So wird nachhaltig investieren transparent und zugänglich für jede(n) InvestorIn.

Wenn Du Interesse an nachhaltigen Anlagemöglichkeiten hast oder dein Portfolio grüner gestalten möchtest, kontaktiere uns gerne über mygreenfinance.de

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